ISSN:
1432-1459
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Zusammenfassung 50 unausgelesene hirngeschädigte Patienten wurden mit dem Hand-Eye-Ear-Test und einer Reihe formal ähnlicher Tests untersucht, die eine Unterscheidung zwischen rechts und links sowie zwischen oben und unten im Außenraum verlangten. Außerdem wurden als allgemeine Leistungsvariablen untersucht: Intelligenz, visuelle und verbale Merkfähigkeit und Sprachverständnis. Zwischen allen Tests für die Richtungsunterscheidung wurden hochsignifikante Zusammenhänge gefunden: Der Hand-Eye-Ear-Test korrelierte sehr eng mit der Seitenunterscheidung im Außenraum, aber auch mit der Unterscheidung zwischen oben und unten. Fehler beim Hand-Eye-Ear-Test müssen daher auf einer Störung beruhen, die weder speziell die laterale Seitenunterscheidung betrifft, noch auf die Orientierung am Körper beschränkt ist. Die hohe Korrelation mit allgemeinen Leistungsvariablen, wie Sprachverständnis und Intelligenz, widerspricht der Annahme, daß Fehler beim Hand-Eye-Ear-Test überhaupt auf einer Orientierungsstörung beruhen — wie auch immer diese abgegrenzt sein möge. Die große Mehrzahl der Patienten, die beim Hand-Eye-Ear-Test versagten, hatte zugleich eine Aphasie. Da die Seitenorientierung mit diesem Test sprachlich geprüft wird, muß man Minderleistungen bei dieser Prüfung auf sprachliche Störungen zurückführen. Das wurde durch die Ergebnisse beim Token-Test bestätigt, bei dem 7 von 8 Patienten ebenfalls deutlich versagten. Man kann nach diesen Befunden nicht zweifeln, daß der Hand-Eye-Ear-Test nichts anderes erfaßt als der Token-Test: aphasische Sprachverständnisstörungen. Aus diesen Ergebnissen ergibt sich zwingend, daß der Hand-Eye-Ear-Test nicht geeignet ist, eine umschriebene „Rechts-Links-Störung“ nachzuweisen. Diese Diagnose wäre nur auf Grund nichtsprachlicher Prüfung gerechtfertigt. Wir halten es jedoch für unwahrscheinlich, daß eine Rechts-Links-Störung als selbständiges Symptom überhaupt existiert.
Notes:
Summary 50 randomly selected brain-damaged patients were examined by both the Hand-Eye-Ear Test and a battery of similar tests requiring the discrimination between the right- and left-hand side in external space and the discrimination between above and below, respectively. Also, some general abilities were tested: Intelligence, visual and verbal memory, and understanding of language. The authors found a highly significant relationship between all of the directional tests. The outcome of the Hand-Eye-Ear Test was very closely correlated with that of the discrimination between above and below. Consequently, defective performance in the Hand-Eye-Ear Test cannot be attributed to a disorder in the discrimination between the two lateral dimensions or in the orientation regarding the patients' own body. The high correlation with unspecific variables, e.g. understanding of language and intelligence, is not consistent with the assumption that errors in the Hand-Eye-Ear Test indicate any particular disorder of orientation. The great majority of patients with poor performance in the Hand-Eye-Ear Test was found to be aphasic. The fact that the testing procedure is verbal suggests disturbances of verbal comprehension as the underlying cause. This hypothesis was confirmed by the results of the Token Test where 7 out of 8 patients failed. Obviously, defective performance in the Hand-Eye-Ear Test indicates the same disorder as the Token Test, i.e. a receptive language disturbance. These results clearly show that the Hand-Eye-Ear Test is not suited to demonstrate the existence of a circumscribed right-left disorientation. The diagnosis of right-left disorientation would be justified only on the grounds of nonverbal methods of examination. It seems very unlikely, however, that right-left disorientation exists as a symptom in its own right.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00243655
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