ISSN:
1432-1351
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Biologie
,
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung 1. Im ersten Kapitel werden die Luftfeuchtereaktionen von Weibchen der Mehlmilbe Acarus siro L. bei verschiedenen Temperaturen beschrieben. Im Bereich von 70–75% relativer Feuchte werden den Milben bei 10, 22 und 30° C Differenzen von 5, 2,5, 1, 0,5, 0,25 und 0,1% zur Wahl geboten. Im zweiten Kapitel sind die Schwellenwerte für die Untersehiedsreaktionen in vier aufeinanderfolgenden Feuchtebereichen (70–75%, 75–80%, 80–85%, 85–90%), die die Lebensamplitude der Mehlmilbe umfassen, dargestellt. 2. Es wird eine Methode zur Herstellung von exakt reproduzierbaren Luftfeuchtegefällen beschrieben. 3. Weibchen der Mehlmilbe, die bei einer lebensgünstigen Feuchte von 87% vorgewöhnt wurden, unterscheiden in den ersten 6 Std im Bereich von 70–75% bei Temperaturen von 10 und 30° C Feuchtedifferenzen bis annähernd 0,1%. Bei 22° C ist die Unterschiedsempfindlichkeit schwächer; hier werden Differenzen bis etwa 0,5% beantwortet (Abb. 2). 4. Bei gegebenen Feuchtedifferenzen erweisen sich die Bevorzugungsindices von 10 und 30° C als nahezu identisch und stärker als jene von 22° C. 5. Die Abnahmen der Indices von der maximalen Bevorzugung der höheren Feuchte bis zur Schwelle der Unterschiedsreaktion verlaufen bei allen 3 Temperaturen parallel (Abb. 2). 6. Die Reaktionen des Tieres werden von der relativen Feuchte der Luft und nicht von ihrer Verdunstungskraft bestimmt. 7. Die Mehlmilbe zieht Luftfeuchten von 75 bis 85% tieferen und höheren vor. In dieser Vorzugszone zeigt sie eine geringe Unterschiedsempfindlichkeit; Differenzen unter 7,5% im unteren Teil dieser Zone und solche unter 5,5% in ihrem oberen Teil werden nicht unterschieden. In den Grenzbereichen nach tieferen und höheren Luftfeuchten werden Unterschiede von etwa 0,1 und 0,25% beantwortet. Die 90%ige Bevorzugung einer Feuchte ist im unteren Teil der Vorzugszone bei einer Differenz von 10% noch nicht vorhanden, in ihrem oberen Teil wird sie bei 7,5% erreicht. Bei Feuchten, die über oder unter dieser Zone liegen, tritt sie bereits mit einer Differenz von 2,5% ein (Abb. 3). 8. Die Verteilung der Mehlmilben im Lagergetreide wird durch die relative Feuchte der Luft zwischen den Getreidekörnern bestimmt. Von der Temperatur kann sie nicht wesentlich beeinflußt werden. 9. Bei Getreidefeuchtigkeiten von 14–16% kann eine Differenz von annähernd 0,03% im Wassergehalt der Körner Einfluß auf die Verteilung der Mehlmilben haben. Zwischen 16 und 20% Getreidefeuchtigkeit sind bei 2%-Unterschieden im Wassergehalt keine Vorzugsverteilungen zu erwarten. Bei Getreidefeuchtigkeiten über 20% reagieren die Tiere wieder empfindlicher; es werden Wassergehaltsdifferenzen von 0,1% beantwortet.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00297865
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