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    Publikationsdatum: 2023-08-15
    Beschreibung: Mit Hilfe eines auf dem G-Modell (Berner, 1980; Westrich & Berner, 1984) beruhenden Verfahren wurde in einem Laborexperiment untersucht, ob sich ein natürliches Gemisch labiler partikulärer organischer Substanz (Gewebe von Mytilus edulis) und ein natürliches Gemisch refraktärer partikulärer organischer Substanz (Spülsaummaterial, fast ausschlieBlich Zostera marina) in ihrem Abbauverhalten beeinflussen, so daß ein beschleunigter Gesamtabbau des organischen Materials erfolgt. Das labile Material stellt einen Nahrungseintrag in das Sediment dar. Das refraktäre Material repräsentiert das sedimentäre Material, das bereits gealtert und frühdiagenetisch geprägt war. Die Bezugsgröße für das Verfahren war partikulärer organischer Kohlenstoff (POC). Es wurden drei Versuchsansätze benötigt: (1) Ein Ansatz, der nur labiles Material enthielt (labiler Einzelansatz), (2) ein Ansatz, der nur refraktares Material enthielt (refraktärer Einzelansatz) und (3) ein Gemischansatz, der labilen und refraktären partikulären organischen Kohlenstoff im Verhältnis 1:1 enthielt. Die für den labilen und den refraktären Ansatz ermittelten Abbaukurven wurden addiert (Summenkurve) und mit der Abbaukurve des Gemischansatzes, die mit 2 multipliziert wurde (Gemischkurve x 2), verglichen. Die Summenkurve dient als Bezugssituation. Mit diesem Verfahren war es möglich, eine Aussage über Änderungen im Gesamtabbau des organischen Materials zu machen. Der Vergleich der Summenkurve mit der Gemischkurve x 2 ergab für partikulären organischen Kohlenstoff, partikulären Stickstoff und aschefreies Trockengewicht keinen Unterschied. Die Hypothese, daß ein beschleunigter Gesamtabbau des organischen Materials einsetzt, wenn labiles Material mit refraktärem gemischt wird, wurde daher abgelehnt. Dieses Ergebnis schließt nicht aus, daß eine der beiden Substanzfraktionen schneller und die andere langsamer abgebaut wurde als im betreffenden Einzelansatz, so daß sich beide Effekte gerade kompensierten und der Gesamtabbau unverändert blieb. Das beschriebene Verfahren läßt sich auch auf Zeitreihen anderer Parameter anwenden. Für die gelösten anorganische Stickstoffverbindungen Ammonium, Nitrit und Nitrat ergaben sich dabei Unterschiede zwischen den Summenkurven und Gemischkurven x 2. Bei Versuchsbeginn setzten remineralisierende und nitrifizierende Aktvitäten im Gemisch der beiden Fraktionen organischer Substanz schneller ein als fOr die Summenkurve (Bezugssituation), wodurch die Ammonium- bzw. Nitrit- und Nitratkonzentration kurz nach dem Nahrungseintrag anstieg. Das Verhältnis von Ammonium zu Nitrit und Nitrat und die Summe der Ammonium-, Nitrit- und Nitratkonzentration war im Gemisch höher. Der Abbau des partikulären organischen Materials verlief stets in zwei Phasen. Während der ersten Phase dominierte der Abbau durch das Auslaugen von gelöstem, stickstoffreichem organischen Material. Dieser Vorgang war durch hohe Zerfallskonstanten des partikulären organischen Materials (labiler Ansatz und Gemischansatz ≥ 100 yr-1 ; refraktärer Ansatz: 1 - 35 yr-1) und gesteigerte Teilungsaktivität der Bakterien gekennzeichnet. Da das refraktäre Material bereits gealtert war, wirkte sich die Auslaugung im labilen und im Gemischanstz am stärksten aus. Die zweite Phase, in der ausschlieBlich mikrobieller Abbau stattfand, läßt sich durch kleinere Zerfallskonstanten charakterisieren, die für organisches Material, das nach dem Abbau der labilen Fraktion zuruckbleibt, typisch sind (0,4 - 4,4 yr-1 ). In dieser Phase blieben die Bakterienzellzahlen konstant und geringer als in der ersten Phase. Nur ein kleiner Anteil des über den gesamten Versuchszeitraum abgebaut organischen Materials wurde in bakterieller Biomasse festgelegt (Kohlenstoff: 〈 1,8%; Stickstoff: 〈 1,1%). Der größte Teil des abgebauten partikulären organischen Materiales wurde zum einen remineralisiert und zum anderen in gelöstes organisches Material umgewandelt.
    Materialart: Thesis , NonPeerReviewed
    Format: text
    Standort Signatur Einschränkungen Verfügbarkeit
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