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    Publication Date: 2014-12-12
    Description: Hintergrund Das Medium Zeitung stellt eine wichtige Informationsquelle mit meinungsbildendem Charakter dar. Im Rahmen des „Transplantationsskandals“ (TS) befassten sich zahlreiche Veröffentlichungen deutscher Presseorgane investigativ mit kritischen Fragen zu Organspende, Transplantation oder Hirntod. Da in diesem Zusammenhang die inhaltliche Ausrichtung sowie das Verhältnis von Information und Meinungsbildung von großer Bedeutung waren, wurde eine kritische Textanalyse von Beiträgen ausgewählter deutscher Presseorgane durchgeführt. Material und Methoden Einer modernen Form der Textanalyse (kritische Diskursanalyse) wurden 216 Beiträge der Druckerzeugnisse Süddeutsche Zeitung (SZ) , Die Welt , Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) und Die Zeit , veröffentlicht zwischen Sommer 2012 und Frühjahr 2013, unterzogen. Es wurden 12 Aussagekategorien identifiziert und quantitativ sowie qualitativ ausgewertet. Ergebnisse Die meisten Artikel erschienen im Sommer 2012, als die Manipulationsvorwürfe im TS bekannt wurden. Eine 2. “Welle“ wurde zu Beginn 2013 im Zusammenhang mit dem Prozess gegen einen hauptbeschuldigten Arzt publiziert. Der überwiegende Anteil der Kategorien (63,8 %) transportierte eine wertende negative Meinung (Vertrauensverlust, Bereicherung, Betrug, Fehlverhalten, Kritik am Hirntodkonzept, Verlust der Totenruhe), verbunden mit Zweifeln an der Transplantationsmedizin per se , während weniger Beiträge (36,2 %) die Bemühung um objektive Information, den ethischen Aufruf zur Organspende oder das Problem mangelnder Spendenbereitschaft betonten. Es fand sich eine Häufung von Artikeln, die das Hirntodkonzept anzweifelten und das Misstrauen gegenüber dieser Todesart unterstützten. Schlussfolgerung Der Presse kommt besondere Bedeutung bezüglich der objektiven und sachgerechten Vermittlung von komplexer werdenden Inhalten der Transplantationsmedizin an die Bevölkerung – v. a. im Rahmen einer Krise – zu. Hier besteht dringender Optimierungsbedarf: Mediziner, Ethiker, Journalisten und Gesundheitspolitiker sind zur engen Zusammenarbeit aufgerufen.
    Print ISSN: 0003-2417
    Electronic ISSN: 1432-055X
    Topics: Medicine
    Published by Springer
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