ISSN:
1435-2451
Quelle:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Thema:
Medizin
Notizen:
Zusammenfassung Von den häufigsten Fehldiagnosen werden Extrauteringravidität, Eierstockgeschwülste und Endometriosen kurz besprochen mit kurzer Erörterung der Differentialdiagnose. Fehlerhafte Eingriffe sind oft durch zu radikales Vorgehen bedingt. Bei der Tubargravidität kann man so gut wie immer den gleichzeitigen Eierstock erhalten. Auch bei gutartigen Ovarialgeschwülsten ist es sehr oft möglich, einen Eierstockrest zurückzulassen. Findet man statt der erwarteten Eileiterschwangerschaft oder der akuten Appendicitis eine akute oder subakute Eierstockentzündung, so ist es besser, es bei der Probelaparotomie bewenden zu lassen, als bei jungen Frauen bei dieser frischen Entzündung weiter zu operieren. Wenn bei chronisch entzündlichen Adnextumoren ein chirurgisches Vorgehen überhaupt erforderlich ist, so ist eine keilförmige Ausschneidung der beiden Eileiterecken, besser noch Excision des Gebärmuttergrundes zu empfehlen. Während der Schwangerschaft sind besonders dringliche Anzeigen zur Operation: rasches Wachstum einer Struma mit Erstickungsanfällen, Mammacarcinom, Appendicitis und Ileus. Zuwarten mit Rücksicht auf die Schwangerschaft kann sehr gefährlich werden. Man soll operieren, sobald die richtige Diagnose gestellt ist, ganz unabhängig von der Gravidität. Manchmal ist die Erkennung deshalb schwierig, weil manche Symptome irrtümlicherweise auf eine vorzeitige Wehentätigkeit, eine Toxikose oder eine vorzeitige Placentalösung zurückgeführt werden, während in Wirklichkeit eine akute Baucherkrankung meist außerhalb der Gebärmutter vorliegt. Im Zweifelsfall ist die Operation gegenüber dem Zuwarten unbedingt vorzuziehen.
Materialart:
Digitale Medien
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01493649
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