Publication Date:
2023-08-01
Description:
Die Eisenkonzentrationen der säurelöslichen Festphase und die Redoxübergänge des Eisens wurden in den oberen 15 cm von Tiefseekernen aus dem westlichen, nördlichen, südlichen und zentralen Arabischen Meer gemessen. Zur Bestimmung der Eisengesamtkonzentrationen und der Fe(Il)/Fe(IIl)-Verteilungen wurden eine polarographische und eine photometrische Methode modifiziert und angewendet. Darüber hinaus wurde eine neues Verfahren zur polarographischen Fe(II)-Messung entwickelt. Die Daten wurden im Zusammenhang mit weiteren biogeochemischen Parametern wie Oz-, Nährstoff- und Corg-Konzentrationen sowie benthischen Zehrungsraten interpretiert, um Aufschluß über wirksame Steuerprozesse sowie regionale und saisonale Einflüsse zu erhalten. Das Fe(Il)Signal in den Sedimentkernen des Arabischen Meeres weist regionale sowie saisonale Unterschiede auf, induziert durch Auftriebsereignisse während des Sommermonsuns.
An den Stationen im westlichen, nördlichen und zentralen Arabischen Meer zeigt das Fe(II)Signal im Einklang mit gemessenen Po/-- und NH/-Profilen eine Anomalie im oxischen Bereich (0 - 1 cm) der Oberflächensedimente. Diese Ergebnisse werden mit Berechnungen zweier Modellansätze verglichen, in denen einerseits kinetische und andererseits diffusive Prozesse im Sediment berücksichtigt werden. Obwohl sich Abweichungen zwischen gemessenen und berechneten Fe(II)-Konzentrationen ergaben, konnte das Auftreten eines Fe(Il)-Signals in oxischen Oberflächensedimenten des Arabischen Meeres prinzipiell bestätigt werden. Es zeigte sich, daß diese Fe(II)-Anomalie entweder durch die Fe(III)-Reduk'tion in Anwesenheit von 02 oder durch Inhomogenitäten im Sediment (anaerobe Mikroumgebungen) hervorgerufen werden können. Aus der Synthese beider Modellberechnungen kann die Vorstellung eines heterogenen Sediments entwikkelt werden, indem Bereiche mit reaktivem organischem Material auftreten, wo Fe(Il)-Reduktion in Anwesenheit von 02 ablaufen kann.
Type:
Thesis
,
NonPeerReviewed
Format:
text
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