ISSN:
1432-1246
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung In der vorliegenden Arbeit wird über die Gewebsreaktionen bei weißen Ratten (Intraperitonealtest) nach injiziertem Hüttenzementstaub; der an vier verschiedenen Betriebspunkten elektrostatisch aufgefangen wurde, berichtet. Die Staubproben wurden chemisch, ultrarotspektroskopisch und elektronenmikroskopisch untersucht. Die Stäube der Arbeitsplätze I–III (Kalkbrecher, Rohmehlmühle, Klinkerbecherwerk) wiesen einen Quarzanteil unter 1 % auf, der der Position IV (Packerei) 5 %. Die Peritonealgewebsreaktionen wurden 3 Tage, 14 Tage, 3 Monate and 6 Monate p. inj. feingeweblich untersucht. Nach 3 Tagen hatten alle vier Arbeitsplatzstäube zu gleichartigen Gewebsreaktionen geführt ; im Vordergrund steht eine akute Entzündung, zahlreiche Gewebsnekrosen Bowie beginnende Organisation und Resorption. Nach Ablauf von 14 Tagen beginnt sich ein Unterschied in der Reaktion auf den Staub IV gegenüber den anderen herauszubilden. Dieser Unterschied bleibt auch über den weiteren Versuchszeitraum von 3 and 6 Monaten bestehen. Das histologische Bild wird beherrscht von Fibrosierung and Kollagenisierung. Die anfänglich reichlich vorhandenen Noduli nehmen im Laufe der Zeit deutlich an Zahl ab. Fibrotische Knötchen mit typisch konzentrischer Faseranordnung kamen nur selten zur Ausbildung, es überwiegen Knötchen mit schwamm- oder netzartiger Textur. Die Stäube I–III (Quarzanteil unter 1%) haben im wesentlichen zu “unspezifischen” Granulomen, bestehend aus Histiocyten, Makrophagen, Fremdkörperriesenzellen Bowie Capillarneubildungen, geführt. Selbst unter Berücksichtigung einiger markanter Befunde konnten wir keine typischen silikotischen Knötchen erzeugen, möchten jedoch die Auffassung von Jötten and Kortmann (1929) teilen, daß Zementstaub nicht als völlig harmlos bezeichnet werden darf, insbesondere wenn er einen höheren Quarzgehalt aufweist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00398852
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