ISSN:
1591-9528
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Mit der bereits früher beschriebenen Methodik vonWagner u.Kapal, die es gestattet, aneiner Kurve eines Druck-Volumendiagrammes die Beziehungen von Druck und Volumen des untersuchten Gefäßrohres direkt abzubilden, haben wir im Anschluß an die Dehnung thorakaler Hochdruckaorten normale Alters- und Hochdruckaorten ganzer Länge einer Dehnung unterworfen. 1. Gegenüber den thorakalen Aorten werden das Volumen und damit die Dehnungskurven bei den ganzen Aorten zufolge des zunehmend längeren, flachen Anfangsstückes der Kurve grundsätzlich in Abszissenrichtung ausgedehnter; unter sich zeigen bei den Aorten ganzer Länge analog den Ergebnissen bei der Dehnung thorakaler Aorten die Hochdruckaorten mit ihrem größeren Querschnitt und Volumen eine zusätzliche Verlängerung des flachen Anfangsstückes und damit eine größere Ausdehnung der besagten Kurve. 2. Die von den Dehnungskurven ganzer Aorten gezeichnetenκ-Kurven kennzeichnen gegenüber der vom Gefäßvolumen abhängigen VolumenelastizitätE' die Elastizität des untersuchten Gefäßrohres unabhängig vom Ausgangsvolumen und zeigen deutlich, daß die Gefäßwandstarre mit dem Alter und steigendem Blutdruck zunimmt. Beim Vergleich der Durchschnittswerte derκ-Kurven von thorakalen und ganzen Aorten mit normalem und hypertonem Blutdruck fällt allerdings auf, daß die thorakalenκ-Kurven im ganzen tiefer liegen und in ihrem Verlauf stärker auseinanderstreben als diejenigen ganzer Aorten, was durch die Einbeziehung der kleiner kalibrigen caudalen Aorta in das zu dehnende Gefäßrohr erklärt wird. Durch das erhöhteκ der caudalen Aorta und die in der Bauchaorta meist erhebliche Sklerose verläuft endlich schon bei normalem Blutdruck dieκ-Kurve so steil, daß die Distanz zu den Hochdruckaorten-κ-Kurven ganzer Aorten immer kleiner wird. 3. Die Pulswellengeschwindigkeit nimmt entsprechend den vorgefundenenκ-Werten nach der Beziehungκ=ϱc 2 mit dem Alter und der Höhe des Blutdruckes zu. Die übereinstimmung der PWG unter Berücksichtigung von Alter und Blutdruck bei verschiedenen Autoren und unterschiedlichen Untersuchungsbedingungen ist augenscheinlich: Dieκ - und PWG-Werte liegen bei den kreislaufanalytisch untersuchten Kranken relativ am höchsten entsprechend der Länge der einbezogenen, kleiner kalibrigen Gefäßstrecke; es folgen die PWG-Werte ganzer Aorten und schließlich diejenigen der untersuchten thorakalen Aorten, bei denen die kleiner kalibrigen Gefäßstrecken völlig fehlen. 4. Für die Herzdynamik bedeutungsvoll ist zwar die zunehmende Starrheit des Aortenwindkessels im Alter und beim Hochdruck, wodurch das Verhältnis von Druck- zu Beschleunigungsarbeit des Herzens sich zugunsten der letzteren verschiebt; bei einem Verhältnis von 0,14 zu 0,00057 mkg pro Systole fällt aber nur die Vermehrung der Druckarbeit beim Hochdruck merklich ins Gewicht. 5. Durch die Starrheit des Aortenwindkessels im Alter und beim Hochdruck gilt für die Blutdruckregelung der Nn. depressores, daß einmal durch die Verminderung der Dehnbarkeit der verdickten, dehnungsempfindlichen Gefäßabschnitte die Reizschwelle erhöht ist; zum andern wird nachWagner u.Kapal dieselbe Füllungszunahme in der Aorta eine stärkere Reizung der Receptorenfelder hervorrufen, da der Spannungszuwachs in der Gefäßwand unter sonst gleichen Voraussetzungen größer ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02048952
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