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    Springer
    Der Anaesthesist 47 (1998), S. 1011-1020 
    ISSN: 1432-055X
    Source: Springer Online Journal Archives 1860-2000
    Topics: Medicine
    Notes: Transfusionskriterien sollen helfen, Bluttransfusionen sinnvoll einzusetzen. Sie sollen unnötige Bluttransfusionen verhindern, aber auch auf Situationen und Zustände aufmerksam machen, wo nach heutigem Wissen eine Bluttransfusion vorteilhaft erscheint. Die Bedeutung von Transfusionskriterien liegt darin, daß finanzielle Erwägungen, die möglichen Nebenwirkungen von Bluttransfusionen, aber auch die Risiken eines Verzichts auf eine Bluttransfusionen einen umsichtigen Einsatz dieser therapeutischen Maßnahme erfordern. Aus diesen Gründen ist bereits eine beträchtliche Anzahl von Empfehlungen und Guidelines zu diesem Thema veröffentlicht worden [1–5]. Ziel dieses Artikels ist es, diese Empfehlungen vorzustellen und zu analysieren, um schließlich zu einer aktuellen Synthese zu gelangen. Transfusionskriterien sollen nicht nur beschreiben, in welcher Situation eine Bluttransfusion angezeigt ist, sondern auch, welche Art von Erythrozytenkonzentraten gewählt werden soll: Buffy-coat frei, leukozytendepletiert oder bestrahlt. Dieser Artikel beschränkt sich auf die akute Anämie in der perioperativen oder peripartalen Phase, hämatologisch-onkologische Aspekte werden nur am Rande diskutiert. Bereits einführend soll festgehalten werden, daß Transfusionskriterien Empfehlungen darstellen, die keinen Weisungscharakter haben. Sie können aber helfen, das in der Bundesrepublik Deutschland neue Transfusionsgesetz hinsichtlich Indikation und Erfolgskontrolle auszulegen. Unter besonderen Bedingungen und in Einzelfällen ist ein vom Regelfall abweichendes Verhalten vorgesehen. Grundsätzlich basieren Überlegungen, welche zu Transfusionskriterien führen, auf zwei Annahmen [1]. Erstens: Chirurgische Patienten erleiden Komplikationen aufgrund einer verminderten Sauerstoff (O 2 )-Transportkapazität bei einer verminderten Hämoglobinkonzentration; zweitens: Bluttransfusionen verhindern diese Komplikationen, indem sie die O 2 -Transportkapazität erhöhen. Diese Annahmen erscheinen intuitiv einfühlsam, sind aber wissenschaftlich höchstens ansatzweise belegt. Umgekehrt gibt es experimentelle [6] und klinische Arbeiten [7, 8], die eine gewisse Ineffektivität von Bluttransfusionen belegen. Insbesondere länger als 15 Tage gelagerte Erythrozytenkonzentrate scheinen ungeeignet, die globale oder lokale O 2 -Versorgung beim kritischkranken Patienten zu verbessern [7]. Die Frage nach einer Bluttransfusion stellt sich in der perioperativen Phase im allgemeinen während oder nach Blutverlusten. Damit ergeben sich zwei Aspekte in der Behandlung: Einerseits, die Behandlung der Hypovolämie und andererseits die Korrektur einer zu tiefen Hämoglobinkonzentration. Zur Behandlung der Hypovolämie dient vorrangig die Infusion von Kristalloiden und Kolloiden, da eine normovoläme akute Anämie von der Mehrzahl aller Patienten gut toleriert wird. Die Kombination von hypovolämie und ausgeprägter akuter Anämie hingegen stellt einen außerordentlich gefährlichen Zustand dar, den es möglichst zu vermeiden gilt. In den folgenden Überlegungen zu Transfusionskriterien soll immer eine Normovolämie vorausgesetzt werden, auch wenn dies nicht an allen Stellen explizit vermerkt ist.
    Type of Medium: Electronic Resource
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