In:
Pneumologie, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 71, No. 06 ( 2017-06), p. 325-397
Abstract:
In Deutschland ist seit 2015 ein deutlicher Anstieg der gemeldeten Tuberkulosefälle zu verzeichnen. Zurückzuführen ist dieser vor allem auf die aktuell vermehrte Migration. Durch die niedrige Inzidenz in den vorhergehenden Jahren konzentriert sich die Erfahrung im Umgang mit Tuberkulose immer mehr auf spezialisierte Zentren. Pneumologen wie auch andere Fachbereiche sind nun aber wieder häufiger an der Behandlung einer Tuberkulose beteiligt, sodass Fachwissen zur Standardtherapie wie auch zu selteneren Therapiesituationen benötigt wird. Die aktuelle Leitlinie zur Diagnostik und Therapie, einschließlich Chemoprävention und -prophylaxe im Erwachsenenalter fasst den derzeitigen Wissensstand zusammen und passt die Empfehlungen an die Situation in Deutschland an. Realisiert wurde die AWMF S2k-Leitlinie durch das Deutsche Zentralkomitee zur Bekämpfung der Tuberkulose e. V. (DZK) im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V. (DGP). Zur Behandlung der Tuberkulose im pädiatrischen Bereich wird in Kürze eine eigenständige Leitlinie der entsprechenden Fachgesellschaften veröffentlicht. Im Vergleich zu den Empfehlungen von 2012 sind eigenständige Kapitel zur Labordiagnostik und zum therapeutischen Medikamentenmanagement entstanden. Die Kapitel Mehrfachresistenzen gegen Medikamente der Standardtherapie, HIV-Koinfektion und die Übersicht der Arzneimittel wurden erweitert. Die umfangreiche Überarbeitung der Empfehlungen soll Ärzten und auch anderen Beschäftigten im Gesundheitswesen helfen, den aktuellen Herausforderungen im Umgang mit dem selten gewordenen Tuberkuloseerreger zu begegnen.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0934-8387
,
1438-8790
DOI:
10.1055/s-0043-105954
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2017
detail.hit.zdb_id:
2037091-X