In:
Die Rehabilitation, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 59, No. 02 ( 2020-04), p. 112-119
Abstract:
Ziel der Studie Leistungen der stationären medizinischen
Rehabilitation werden von MS-Erkrankten vergleichsweise selten genutzt, obwohl Belege für deren Wirksamkeit vorliegen. Ziel der vorliegenden
Studie war es deshalb, von den Betroffenen wahrgenommene Barrieren und Facilitatoren der Inanspruchnahme stationärer Rehabilitationen zu
ermitteln. Methodik Auf der Basis umfangreicher Vorarbeiten wurde ein Fragebogen
mit 45 Items entwickelt, der bundesweit von 590 MS-Erkrankten mehrheitlich online beantwortet wurde. Die Auswertung erfolgte mittels deskriptiver
statistischer Verfahren. Ergebnisse Mehrheitlich hohe Erwartungen der Befragten an die
MS-Rehabilitation betreffen v.a. Aspekte der Strukturqualität der Einrichtungen und die Mitwirkung an Behandlungsentscheidungen. Als Barrieren
einer Inanspruchnahme werden zu geringe Kenntnisse der Inhalte und Abläufe der medizinischen Rehabilitation genannt und eine z.T. als
zu gering erlebte Unterstützung durch Ärzte in Bezug auf das Stellen eines Antrags auf Rehabilitation. Als weitere Barrieren werden eine
als gering erlebte Transparenz der Bewilligungsprozesse und – von einem kleineren Anteil der Befragten – auch berufs- oder
familienbezogene Aspekte gesehen. Schlussfolgerungen Auf Basis der Befunde lassen sich verschiedene
Empfehlungen formulieren, die zu einem Abbau von Barrieren der Inanspruchnahme einer medizinischen Rehabilitation von MS-Erkrankten
beitragen können. Diese beinhalten Hinweise auf bzw. die Bereitstellung von im Einzelfall abzustimmender Information über die
medizinische Rehabilitation bei MS (Ziele, Nutzen und Inhalte), die Erhöhung der Transparenz des Antrags- und Genehmigungsprozesses
sowie die Stärkung der Rolle ambulanter Fachärzte.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0034-3536
,
1439-1309
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2020
detail.hit.zdb_id:
203752-X