Publication Date:
2013-12-20
Description:
Mindestens jeder 40. Erwachsene ohne vorbestehende Pankreaserkrankung trägt eine zystische Läsion des Pankreas in sich. Eine prophylaktische Resektion jeder zystischen Läsion ist daher nicht durchführbar. In der Gesamtgruppe zystischer Läsionen des Pankreas befinden sich jedoch muzinöse zystische Neoplasien (MZN) bei Frauen in der 4.–5. Lebensdekade und intraduktale papillär-muzinöse Neoplasien (IPMN), die sich gehäuft jenseits des 60. Lebensjahres präsentieren. Beide Entitäten haben ein relevantes Malignitätspotenzial und erfordern daher eine sorgfältige Aufarbeitung durch Anamnese (ätiologisch eindeutige Pankreatitis? Symptome?) und qualifizierte Bildgebung durch Endosonographie oder MRT. Mithilfe eines diagnostischen Algorithmus kann das Risiko des individuellen Patienten bewertet werden. Bei Hauptgang-IPMN, mechanischem Ikterus, soliden Anteilen und Knoten sowie einer Größe der Läsion über 3 cm ist in der Regel eine Resektion indiziert. Auch unterhalb dieser Schwelle ist bei bestimmten Befunden eine erhöhte Aufmerksamkeit geboten. Für die weitaus überwiegende Zahl der Patienten ist jedoch eine einmalige oder einige wenige Kontrollen ausreichend. Nach Teilresektion des Pankreas aufgrund einer IPMN müssen Verlaufsuntersuchungen aufgrund des Rezidivrisikos durchgeführt werden.
Print ISSN:
1861-9681
Electronic ISSN:
1861-969X
Topics:
Medicine
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