Skip to main content
Log in

Eduard C.J. von Siebold: „Über die Anwendung der Schwefel-Äther-Dämpfe in der Geburtshülfe” (1847) Ein Beitrag zum Beginn der modernen geburtshilflichen Analgesie und Anästhesie in Deutschland

Ein Beitrag zum Beginn der modernen geburtshilflichen Analgesie und Anästhesie in Deutschland

  • Geschichte der Anästhesie
  • Published:
Der Anaesthesist Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Wenige Monate nach der ersten Ätheranästhesie im Jahr 1846 beschrieb J.Y. Simpson in Schottland im Januar 1847 die erste Anwendung der Ätherdämpfe zur Analgesie in der Geburtshilfe. In Deutschland führte kurz darauf Eduard C.J. von Siebold (1801–1861) in Göttingen die ersten systematischen Untersuchungen durch: „Über die Anwendung der Schwefel-Äther-Dämpfe in der Geburtshülfe”. Von Siebold beobachtete bei den ersten acht Anwendungen von Äther unter der Geburt, daß eine deutliche Linderung des Wehenschmerzes resultierte. Gleichzeitig blieb jedoch die Wehentätigkeit aus, so daß von Siebold das Verfahren wegen der Störung des Geburtsverlaufs als ungeeignet erachtete. Seine Erfahrungen mit Äther zur operativen Entbindung (Zangengeburt, manuelle Entwicklung, manuelle Plazentalösung) waren hingegen sehr positiv. Hypnose, Analgesie und Relaxierung wurden bereits als Vorteile erkannt. Gleichzeitig wies von Siebold schon auf die potentielle Gefahr einer Hämorrhagie durch die uterusrelaxierende Wirkung des Äthers hin. Beachtenswert ist darüber hinaus die in der damaligen Zeit nicht selbstverständliche Auffassung, die vom Menschen ersonnenen Möglichkeiten der Analgesie seien auch für die Linderung des Geburtsschmerzes einzufordern.

Abstract

In 1847 J.Y. Simpson in Scotland was the first to describe the administration of ether for analgesia in painful deliveries. Only a few days later E.C.J. von Siebold (*1801 in Würzburg –†1861 in Göttingen) performed the first systematic study on ether in obstetrics. Following a preceding evaluation of the action of ether on non-pregnant woman and on pregnant women not in active labour, he administered ether for analgesia during the second stage of labour in eight parturients. The first administration was on February 25th 1847. While he was satisfied with the good analgesia without sequelae of the new-born, he was discouraged by the termination of uterine contractions observed in all his patients. He concluded that ether was not a useful substance for analgesia during vaginal delivery, since it disturbed the natural course of labour. On the other hand, von Siebold was very pleased with the administration of ether for operative obstetric procedures such as forceps deliveries or placental retention.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Wulf, H. Eduard C.J. von Siebold: „Über die Anwendung der Schwefel-Äther-Dämpfe in der Geburtshülfe” (1847) Ein Beitrag zum Beginn der modernen geburtshilflichen Analgesie und Anästhesie in Deutschland. Anaesthesist 47, 496–500 (1998). https://doi.org/10.1007/s001010050588

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s001010050588

Navigation