Zusammenfassung
In Versuchen am ganzen Tier wurde gezeigt, daß bei starker Herabsetzung der Herz- und Kreislauftätigkeit durch vertiefte Narkose Cardiazol eine unmittelbare und lang andauernde Hebung des Blutdrucks und des Minutenvolumens bis zur Norm bewirkt. Der Blutdruckanstieg ist dabei nicht einfach die Folge des vermehrten Minutenvolumens, sondern beruht auf einer Zunahme des peripheren Gefäßwiderstandes. Das Herz paßt sich der größeren Kreislaufarbeit sofort oder in kurzer Zeit an. Die Ursache dieser Anpassung liegt nicht in einer direkten Wirkung des Cardiazols auf das Herz, wie aus den Versuchen am Herz-Lungen-Präparat hervorgeht. Es handelt sich vielmehr um eine verbesserte Durchblutung der Kranzgefäße, die teils eine Folge des erhöhten Blutdrucks, teils eine Folge der direkten erweiternden Wirkung des Cardiazols auf die Kranzgefäße ist.
Literatur
Paul Trendelenburg, Med. Klin.1929, 1573.
Gremels, Arch. f. exper. Path.153, 36 (1930);162, 29 (1931).
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Müller, E.A. Die Herz- und Kreislaufwirkung des Cardiazols. Klin Wochenschr 15, 233–235 (1936). https://doi.org/10.1007/BF01779406
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01779406