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Vergleichende Analysen des Sediments unter dem historischen Plattbodenschiff von Düsseldorf-Kaiserswerth als Quelle umwelthistorischer Daten

Schram, Jürgen; Jülich, Patrick; Barlin, Meltem; Conrad, Björn; Dronov, Michail; Grell, Johannes; Knoop, Jan; Henning, Camilla; Öztürk, Burcin; Renner, Tomas; Rothe, Marcus; Uyar, Yesim; Wegner, Katharina

Kurzfassung

Moderne Umweltschutzanalytik versucht den anthropogenen Einfluss auf unsere Umweltkompartimente, Boden, Wasser und Luft zu untersuchen. Flusssedimente geben Aufschluss über die Wasserqualität des Gewässers. Ein historisch datierbares Sediment erlaubt somit die Ermittlung Umwelthistorischer Daten. Im Juli 2009 fand man bei Ausgrabungen in Düsseldorf Kaiserswerth unmittelbar an den Trümmern eines 1702 gesprengten Batardeaus der Festung Kaiserswerth, – einem Ziegeldamm zur Regulierung des Wasserstandes im Verteidigungsgraben, dessen Wasser über den Kittelbach zugeführt wurde – ein von Hochflutschichten abgedecktes Handels- bzw. Transportschiff (Schletter & Becker 2010; schletter 2009). In den anschließenden Wochen wurde es fachmännisch geborgen und soll später museal ausgestellt werden. Das Anfang des 18. Jahrhunderts gesunkene Plattbodenschiff (flaches Holzschiff), versiegelte beim Sinken eine große Fläche des Untergrundes im Randbereich eines später als Hafen genutzten Altrheinarms (zwischen dem unteren Werth und der sogenannten Insel), der ursprünglich bis an den Bartardeau heranführte. Im Rahmen dieser Untersuchung wird das zeitlich durch den Untergangszeitpunkt datierbare Rheinarmsediment mit morphologisch ähnlichen Sedimenten des aktuellen Rheinstroms verglichen. Diese Sedimente ermöglichen einen Vergleich der Rheinwasserqualität des frühen 18. Jahrhundert mit der heutigen.