Psychother Psychosom Med Psychol 2007; 57 - A040
DOI: 10.1055/s-2007-970659

Multimodales Imaging bei Bulimia nervosa

AAB Joos 1, E Perlov 2, E Perlov 3, T Fryer 4, B Saum 5, A Zeeck 5, L Tebartz van Elst 6
  • 1Abtlg. Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Uniklinikum Freiburg, Freiburg
  • 2Abteilung für Psychiatrie, Universitätsklinkum Freiburg, Freiburg
  • 3Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • 4Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • 5Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • 6Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum, Freiburg

Einleitung: Essstörungen betreffen meist junge Frauen. Sie sind multifaktoriell bedingt und gehen mit neurobiologischen Veränderungen einher. In der zerebralen Bildgebung lassen sich bei der Bulimia nervosa (BN) und Anorexia nervosa (AN) sowohl strukturelle als auch funktionelle Veränderungen nachweisen: Mittels funktioneller Kernspintomographie (fMRT) wiesen Uher et al (2004) bei Präsentation von Essen eine verstärkte BOLD-Antwort in frontalen Hirnregionen (medialer präfrontaler und anteriorer zingulärer Kortex) bei beiden Krankheitsbildern nach. In struktureller Hinsicht gibt es Hinweise für atrophische Veränderungen bei der BN (Krieg at al, 1989).

Methodik: Wir untersuchen nichtmedizierte Patientinnen mit BN (n=12) mittels verschiedener Methoden. Im Rahmen einer fMRT-Untersuchung werden zwei visuelle nahrungsmittelbezogene Paradigmen im Block-Design eingesetzt: Einmal erfolgt eine übersichtliche Darstellung von Essen auf Tellern–ähnlich dem Design der Arbeitsgruppe um Uher. Zum andern werden Bilder, die dem International Affective Picture System entnommen und visuell deutlich komplexer sind, als Paradigma genutzt. Zusätzlich wird das anteriore Zingulum mittels MR-Spektroskopie untersucht, um neurochemische Veränderungen zu erfassen. Bezüglich einer Differenzierung struktureller Veränderungen werden Daten für eine voxelbasierte Morphometrie erhoben.

Ergebnisse: In einer ersten Auswertung von acht BN-Patientinnen ergaben sich Hinweise für frontale Aktivierungen bei der fMRT (für das erstgenannte Paradigma). Im Vortag sollen die endgültigen fMRT-Ergebnisse vorgestellt werden, ferner die Ergebnisse der spektroskopischen und morphometrischen Daten, soweit vorliegend. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund bisheriger Forschungsergebnisse diskutiert.

Literatur: Uher R, Murphy T, Brammer MJ, Dalgleish T, Phillips ML, Ng VW, Andrew CM, Williams SC, Campbell IC, Treasure J. Medial prefrontal cortex activity associated with symptom provocation in eating disorders. Am J Psychiatry. 2004;161(7):1238-46. Krieg JC, Lauer C, Pirke KM. Structural brain abnormalities in patients with bulimia nervosa. Psychiatry Res. 1989; 27(1):39-48.