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1848 bis 2023 – 175 Jahre Geologische Gesellschaften in Deutschland

Röhling, Heinz-Gerd; Wellmer, Friedrich-Wilhelm; Hoppe, Andreas; Meschede, Martin; Stackebrandt, Werner; Littke, Ralf; Gaupp, Reinhard; Pälchen, Werner; Störr, Manfred; Zulauf, Gernold

Zeitschrift der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften Band 174 Heft 2 (2023), p. 177 - 239

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published: Sep 8, 2023
manuscript accepted: Jul 12, 2023
manuscript revision received: Jul 11, 2023
manuscript revision requested: Jul 10, 2023
manuscript received: Jun 15, 2023

DOI: 10.1127/zdgg/2023/0410

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Kurzfassung

Die 175-jährige Geschichte geologischer Gesellschaften in Deutschland begann mit dem Ziel, die Geologie und alle anderen Naturwissenschaften zu fördern, insbesondere auch, um die geologischen Verhältnisse Deutschlands mit Rücksicht auf Bergbau, Ackerbau und andere Gewerbe zu erforschen. Diese praktische Ausrichtung konzentrierte den Blick auf die geologische Landeserkundung. Naturgemäß wurden so überwiegend Landesgeologen Vorsitzende der 1848 gegründeten Deutschen Geologischen Gesellschaft (DGG). Gegen diese Dominanz gründete sich 1910 die Geologische Vereinigung (GV), um alle Zweige der Geologie, insbesondere die Interessen der allgemeinen Geologie zu vertreten und sich damit an daran interessierte Fachleute, Lehrer und Freunde der Wissenschaft zu richten. Ihre Vorsitzenden wählte die GV überwiegend aus dem Kreis der Universitätsprofessoren. Die nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte Aufteilung Deutschlands in zwei deutsche Staaten führte 1954 zur Gründung der Gesellschaft für Geologische Wissenschaften (GGW) in der DDR mit dem ausdrücklichen Ziel einer Umsetzung der Gesamtheit geologischer Forschung und Erkundung in die Praxis; die GGW blieb auch nach der Wiedervereinigung zunächst eine eigenständige Gesellschaft. Mit Ende des 20. Jahrhunderts wurden viele ökonomische und ökologische Fragen drängender, zu denen die Geowissenschaften wesentliche Erkenntnisse liefern. Die Zersplitterung in mehrere Geo-Gesellschaften machte den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und der bürgerlichen Gesellschaft schwierig und förderte den Wunsch zahlreicher Mitglieder nach einem Zusammenschluss zu einer größeren Geo-Gesellschaft, die andererseits weiterhin die Vielfalt geowissenschaftlicher Forschung fördern sollte. 2004 kam es schließlich zur Vereinigung von DGG und GGW zur Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG-neu), dem 2014 die Fusion mit der GV zur Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) folgte.

Abstract

The 175-year history of the geological societies in Germany began with the aim of promoting geology and all other natural sciences, focusing particularly on the geology of Germany with regard to mining, agriculture and other trades. This practical orientation focused the view on the geological research of the country. The chairmen of the German Geological Society (DGG), which was founded in 1848, were largely state geologists. Against this dominance, the Geologische Vereinigung (GV) was established in 1910 to represent all branches of geology, in particular the interests of general geology, and thus to address interested specialists, teachers and friends of science; it elected its chairmen mainly from among university professors. The separation of Germany into two individual German states after World War II led to the foundation of the Gesellschaft für Geowissenschaften (GGW) in the eastern country (GDR) in 1954 with the explicit goal of putting the totality of geological research and exploration into practice. The GGW remained an independent society even after the reunification. As the 20th century drew to a close, many economic and ecological issues became more pressing, and the geosciences provided essential insights into these issues. Fragmentation into several geosocieties made dialogue with policy makers and civil society difficult and fostered the desire of many members to merge into a larger geosociety that would, on the other hand, continue to promote diversity in geoscientific research. In 2004, the DGG and GGW finally merged into the German Society for Geosciences (DGG-new), which fused with the GV in 2014 to form the German Geological Society (DGGV).

Keywords

GeschichteGeowissenschaftenWeimarer RepublikNationalsozialismusNachkriegszeitDeutschlandDeutsche Geologische Gesellschaft DGGGeologische Vereinigung GVGesellschaft für Geowissenschaften GGWDGGVgeohistorygeosciencesNational Socialismpost-war periodreunited Germany