In:
labm, Walter de Gruyter GmbH, Vol. 37, No. 4 ( 2013-07-01), p. 167-180
Kurzfassung:
Der Nachweis und die Quantifizierung synthetischer Cannabinoide (Synonym: Cannabimimetika), die in Form von Räuchermischungen als Cannabisersatz in Gebrauch sind, ist seit 2008 ein aktuelles Thema der toxikologischen und forensischen Analytik. Auf der Grundlage einer kurzen Übersicht über das pharmakologische Prinzip, die chemische Klassifikation und die gesetzliche Situation in Deutschland wird die Entwicklung verschiedener Screeningmethoden dargestellt. Es wird eine neue Methode zur simultanen Quantifizierung von JWH-018, JWH-019, JWH-073, JWH-081, JWH-122, JWH-200, JWH-210, JWH-250, WIN48,098, WIN55,212-2, AM-694 und CP47,497 in Serum und Haaren mittels Flüssigchromatographie-Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) mit JWH-018-d 11 und THC-d 3 als internen Standards beschrieben und validiert, die aufgrund der Nachweisgrenzen von 0.018 bis 0.192 ng/mL im Serum und 0.140 bis 0.820 pg/mg Haar sowie der besonders kurzen Retentionszeiten (maximal 2,4 Minuten) als Screeningmethode geeignet ist. Die Methode inkludiert derzeit 11 weitere Substanzen auf semiquantitativer Basis und ist nach enzymatischer Hydrolyse der Glucuronide unter Verwendung des deuterierten 3-Hydroxybutyl-Metaboliten von JWH-073 als internem Standard für die Suche nach 14 Urinmetaboliten verwendbar. Eine konsekutive Analytik der Routineanalytik von 359 Serum- und 84 Haarproben ergibt, dass die gemessenen Konzentrationen in positiven Proben um einen Faktor von 400 (Serum; Median 0.5 ng/mL) bzw. 3000 (Haare; Median 9 pg/mg) differieren können. Mögliche Rückschlüsse auf das Konsumverhalten und Ansätze zur Aufklärung von Stoffwechselrouten und ihre Bedeutung werden abschlieβend diskutiert.
Materialart:
Online-Ressource
ISSN:
1439-0477
,
0342-3026
DOI:
10.1515/labmed-2012-0059
Sprache:
Englisch
Verlag:
Walter de Gruyter GmbH
Publikationsdatum:
2013
ZDB Id:
2081704-6
ZDB Id:
2909042-8
SSG:
15,3
Permalink