Publication Date:
2022-05-06
Description:
Diese Analyse der chemischen Hauptbestandteile des Ostseewassers basiert auf 126 Proben (von 21 Stationen) vom Frühjahr und Herbst 1969 und 1970. Untersucht werden die Ionenverhältnisse und das Salzgehaltsproblem. Die mittleren K +/Cl-Verhältnisse liegen mit 0,0204; 0,0205 und 0,0206 (g/kg : °/00) in der Nähe des ozeanischen Wertes; es treten allerdings auch starke lokale Anomalien auf. Das Kalzium liefert die meisten Überschußionen im Ostseewasser. Die Ca^2+ (+Sr^2+)/CL-Korrelationen weisen für Oberflächen- und Tiefenwasser charakteristische Unterschiede in Steigung und additivem Glied auf. Die Mg^2+ / Cl-Faktoren deuten mit Werten zwischen 0,0670 und 0,0674 auf einen relativen Mg^2+ Überschuß in der Ostsee hin. Bei allen mittleren CI-Verhältnissen der Anionen können Abweichungen von den ozeanischen Relationen beobachtet werden. Der Sulfat-Überschuß ergibt sich aus den CI-Verhältnissen zwischen 0,1403 und 0,1411. Für Bromid bestehen die Beziehungen Br- (g/kg) = 0,003415 CI% + 0,00010 (1969) bzw. Br- (g/kg) = 0,003355 C!0/00 + 0,00009 (1970), was einem Defizit entspricht. Der Borgehalt weist mit Gleichungen von B (mg/kg) = 0,214 Ci0/00 + 0,20 (1969) und B (mg/kg) = 0,217 CJ0/00 + O, 16 (1970) eine deutliche positive Anomalie auf, obwohl auch lokale negative Abweichungen vom ozeanischen Verhältnis auftreten. Die einzelnen Fluoridverhältnisse zeigen eine starke Abhängigkeit von Ort und Zeit. Die mittleren F-/Cl-Faktoren variieren erheblich, z.B. zwischen 8,05 X 10-5 im Frühjahr 1969 und 6,83 x 10-s im Herbst 1969. Durch Addition der gemessenen Kationen- und Anionenkonzentrationen wird der „wahre" Salzgehalt gebildet und mit den indirekt ermittelten Konzentrationen verglichen. Dabei ergeben sich bei den salinometrisch und titrimetrisch (S0/00 = 1,80655 Ci0/00) bestimmten Salzgehalten zu niedrige Werte. Für die Ostsee wird eine spezifische S0/00-Cl0/00 -Beziehung entwickelt.
Type:
Article
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NonPeerReviewed
Format:
text
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