In:
Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, Hogrefe Publishing Group, Vol. 63, No. 4 ( 2015-12), p. 267-278
Kurzfassung:
Zusammenfassung. Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist eine Erkrankung, welche sich im Kindesalter erstmalig manifestiert und bei bis zu 60 % der Betroffenen in Teil- oder Vollausprägung in das Erwachsenenalter persistiert. Dabei charakterisieren sich ADHS-Syndrome nicht als qualitativ auftretende Merkmale, sondern entsprechen Beeinträchtigungen, welche auch in einem gesunden Kollektiv auftreten können, und lediglich in Abhängigkeit ihres Schweregrads eine krankheitswertige Valenz innehaben. Mit Blick auf die Dimensionalität der ADHS-Symptomatik und unter Berücksichtigung epidemiologischer Daten, welche bereits im subklinischen Bereich ADHS-assoziierter Symptome Beeinträchtigungen in der Alltagsfunktionalität Erwachsener berichten, erscheinen daher Referenzwerte, welche eine Einschätzung ADHS-assoziierter Symptome in Bezug auf eine nicht-klinische Stichprobe ermöglichen, wünschenswert. Diese Lücke soll mit der vorliegenden Arbeit geschlossen werden. Es werden altersabhängige Referenzwerte für die Selbstbeurteilungsskala ADHS-SB und die deutsche Übersetzung des halbstandardisierten Wender-Reimherr-Interviews zur Einschätzung ADHS-assoziierter Symptome in einer nicht-klinischen Stichprobe vorgelegt. Ferner unterstützen unsere Ergebnisse bisherige Befunde, dass bereits unterhalb der diagnostischen Schwelle der Klassifikationssysteme psychopathologische Phänomene aus dem ADHS-Spektrum einen negativen Einfluss auf den Lebensalltags der Betroffenen haben können.
Materialart:
Online-Ressource
ISSN:
1661-4747
,
1664-2929
DOI:
10.1024/1661-4747/a000249
Sprache:
Deutsch
Verlag:
Hogrefe Publishing Group
Publikationsdatum:
2015
ZDB Id:
2221055-6
SSG:
5,2
Permalink