In:
Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, Hogrefe Publishing Group, Vol. 57, No. 2 ( 2009-01), p. 113-123
Abstract:
Die Darstellung hirnfunktioneller Korrelate von Psychotherapieeffekten könnte, so ist die Erwartung, Rückschlüsse auf die Wirkmechanismen umschriebener psychotherapeutischer Interventionen erlauben und im besten Fall ermöglichen, Prädiktoren für das Ansprechen auf unterschiedliche Therapiemethoden oder für einen drohenden Rückfall zu detektieren. Vor dem Hintergrund eines recht detailliert ausgearbeiteten Modells zu neurobiologischen Grundlagen von Angststörungen verfügen wir inzwischen über eine Reihe funktioneller und auch struktureller Studien zu Psychotherapieeffekten. Sie legen nahe, dass sich Psychotherapieeffekte bei dieser Patientengruppe vor allem auf die Amygdala und die Insel als eng mit der psychischen und somatischen Furchtsymptomatik assoziierte Hirnareale entfalten, im Weiteren auf den Hippocampus und schließlich auf ventromediale präfrontale Areale, die mit der Furchtextinktion oder allgemeiner mit der Affektsteuerung in Zusammenhang gebracht werden. Zu Psychotherapieeffekten bei Persönlichkeitsstörungen liegt nur eine sehr begrenzte Datenlage vor, die auf Effekte in ähnlichen Hirnarealen bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung verweist. Insgesamt steckt die neurobiologische Forschung zu Psychotherapieeffekten noch in ihren Kinderschuhen und hat noch viele methodische Probleme zu lösen, bevor verlässliche Schlüsse zu differenziellen Effekten psychotherapeutischer Interventionen gezogen werden können.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
1661-4747
,
1664-2929
DOI:
10.1024/1661-4747.57.2.113
Language:
German
Publisher:
Hogrefe Publishing Group
Publication Date:
2009
detail.hit.zdb_id:
2221055-6
SSG:
5,2
Permalink