In:
Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Duncker & Humblot GmbH, Vol. 29, No. 1-2 ( 2019-01-01), p. 81-106
Abstract:
Auf Monarchenreisen sammeln gewöhnlich beide Seiten, Monarch und
Volk, symbolisches Kapital, das durch entsprechende Anerkennungsakte zustande kommt. Durch Liebe und Treue erhöht der Monarch sein symbolisches
Kapital, durch königliche Huld und Gnade steigert das jeweilige Volk Ruf und Ansehen und damit sein symbolisches Kapital. Beide können dieses
Kapital aber auch verspielen. Stets sind offizielle Begegnungen auf Monarchenreisen – mal mehr, mal weniger aufwendige – Inszenierungen und
werden deshalb von beiden Seiten gezielt betrieben. Sie können harmonieren, was meist der Fall ist; sie können aber auch disharmonieren, was dann
als Verlust an symbolischem Kapital zu Buche schlägt, wie das Beispiel aus dem Sommer 1851 schon der unüberhörbaren Mißtöne wegen nahelegt. „In
Königsberg sind unter dem angeblichen Volksjubel, der von den Behörden und Preußenvereinen mühsam veranstaltet und in den Zeitungen dann mit
größter Uebertreibung ausposaunt worden, auch viele Schimpfreden erklungen, und einige scharfe Ausdrücke haben sogar das Ohr des Königs erreicht.
Abends wurde auf der Straße und in Kneipen das Lied vom ,größten Schweinehund‘ gesungen.“
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
1865-5750
,
0934-1234
DOI:
10.3790/fbpg.29.1-2.81
Language:
German
Publisher:
Duncker & Humblot GmbH
Publication Date:
2019
detail.hit.zdb_id:
212970-X
detail.hit.zdb_id:
2442017-7
SSG:
9,10
SSG:
8,1
Permalink