ISSN:
1439-6327
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Description / Table of Contents:
Summary Alcohol was ingested in three different doses (0,28, 0,56,0,84 g/kg body weight within 10–15 min) by young healthy males, and the blood alcohol concentration (BAK) and the psychomotor performance were measured in regular intervalls of 20–60 min for more than 5 h. — The ability to perform a complex psychomotor performance test as quick and as accurate as possible, was significantly reduced in the group (and in each individual), if the BAK had reached 0,015 % (−0,025%) in the phase of the alcohol resorption, if the BAK was 0,035% (−0,045%) in the plateau, or if it was as high as 0,045% (−0,050%) in the phase of the alcohol elimination. The reduction in performance at a BAK plateau of about 0,09% corresponded well to the reduction caused in the same group by 0,5 g Hexobarbital (Evipan) orally taken. — The results emphasize the necessity of a regulation related to drinking, which, as in airline and military crews usual, prohibits a person from acting as a crewmember in general aviation for a given time after the termination of the consumption of alcoholic beverages.
Notes:
Zusammenfassung In einer Gruppe klinisch gesunder, junger Männer wurde das Leistungsverhalten unter verschiedenen Alkoholdosen mit dem „psychomotorischen Leistungsprüfer (Kugeltestgerät)” gemessen. Durch die Art der erfaßten Kriterien und durch die Höhe der Anforderungen ermöglicht dieses Gerät, die Integrität wichtiger Faktoren der psychophysischen Tätigkeit „Flugzeugführen” zu prüfen. — Im Gruppenmittel (und bei allen Einzelpersonen) ergab sich eine signifikante Leistungsreduktion bei 0,15 (−0,25)‰ Blutalkohol (BAK) in der Resorptionsphase, bei einem BAK-Plateau von 0,35 (−0,45)‰ und bei 0,45 (−0,50)‰ BAK in der Eliminationsphase, wenn 0,28, 0,56 oder 0,84 g Alkohol/kg Körpergewicht innerhalb von 10–15 min getrunken wurden und Leistung und BAK über 5 Std in regelmäßigen Abständen von 20–60 min gemessen wurden. — Unter Berücksichtigung der hohen Anforderungen, die die Tätigkeit als Flugzeugführer an die Leistungsfähigkeit stellt, gestatten diese Befunde zusammen mit den bereits bekannten Ergebnissen der experimentellen Erforschung der Alkoholwirkung die Ableitung eines „Gefahrengrenzwertes” der Flugtüchtigkeit für die allgemeine Luftfahrt bei 0,15–0,20‰ BAK. Der bei der augenblicklichen Rechtsprechung geforderte Nachweis der Fluguntüchtigkeit dürfte bei 0,7‰ („unbedingte Fluguntüchtigkeit”) generell gegeben sein, da der „Grundwert” der allgemeinen Fluguntüchtigkeit bereits bei 0,4–0,5‰ BAK anzunehmen ist. Nach den Grundsätzen der Flugsicherheit sind diese Richtwerte allerdings ein kaum zu verantwortendes „gesetzestechnisches” Zugeständnis. Die Leistungsminderung bei einem BAK-Plateau von 0,7‰ beträgt im Durchschnitt bereits 80% von derjenigen, die bei den gleichen Personen durch 0,5 g Hexobarbital (Evipan) hervorgerufen wird. Ein Flugverbot nach Alkoholgenuß (evtl. zeitlich gestaffelt entsprechend der Trinkmenge) ist daher auch für die allgemeine Luftfahrt zu fordern.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00693912
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