ISSN:
1434-4726
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Nach Besprechung der theoretischen Grundlagen für die Möglichkeit der Entstehung einer latenten Jugularphlebitis wird an Hand von 21 größtenteils in engen Schichtschnitten untersuchten Vv. jugulares versucht festzustellen, ob von oralen Foki aus eine latente Jugularphlebitis entsteht. Nur in einem Fall wurden leichte entzündliche Veränderungen teils älteren, teils frischeren Datums gefunden, die vielleicht als eine beginnende Phlebitis aufgefaßt werden können. Die sonstigen Befunde an den Venen in Form von kleinen Endothelproliferationen werden als allergische Reaktionen angesehen, während die häufigen lymphocytären Rundzellinfiltrationen auf eine Hyperplasie und Heterotopie des lymphatischen Gewebes, seltener auf chronischentzündliche Reaktionen zurückgeführt werden. Es wurden relativ häufig eine Lymphadenitis der Lymphoglandulae jugulares gefunden, die in einem Fall die Tendenz zeigte, in das Gefäß einzudringen. Es wird daher angenommen, daß die klinischen Befunde die als latente Jugularphlebitis angesprochen wurden, in einem Teil der Fälle sich auf diese latenteJugularlymphadenitis beziehen. Die Frage, ob diese Lymphknoten auch als selbständiger Sekundärfokus nach Ausschaltung des Primärherdes fungieren können, wird offen gelassen. Es wird ein Fall angeführt, bei dem die Lymphknoten über Haselnußgröße erreicht haben und für diese Fälle die Möglichkeit einer Abflußbehinderung aus dem Kopfgebiet durch Kompression der V. jugularis bejaht. Aus dem geschilderten Befund einer latenten Jugularlymphadenitis wird der Rückschluß gezogen, daß auch bei akuten Jugularphlebitiden dieser lymphogene Ausbreitungsweg eine wichtige Rolle spielt, besonders wenn bei bestehenden chronischen Oralinfektionen es bereits zu einer Lymphadenitis der Glandulae jugulares gekommen ist.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02106156
Permalink