Publication Date:
2023-09-06
Description:
Im Jahre 1988 wurde eine Untersuchung des Alboranbeckens auf der Fahrt des Forschungsschiffs R/V Robert Conrad unternommen. Es wurden tiefenseismische Reflexionsdaten bis 20 Sekunden auf gezeichnet. Entlang der Profile wurden zeitgleich die Freiluftschwere und die Wassertiefe gemessen. In der vorliegenden Arbeit ist ein Nord-Süd-Profil entlang des Längengrades 4° 20' W bearbeitet und interpretiert worden. Zur besseren Interpretierbarkeit der Daten wurden die Daten den folgenden Hauptprozessingschritten unterworfen:
- Das erfolgreiche Despiking ermöglichte zum erstenmal eine Migration bis zu 20 Sekunden Laufzeit .
- Durch die Dekonvolution konnten Reveberationen, die die Interpretierbarkeit der Daten erschwerten, verringert werden.
- Die Multiplenunterdrückung durch fk-Filter im Sedimentbecken erhöhte die Lesbarkeit des Seismogramms.
- Eine kaskadierte Migration unterdrückte die Seitenechos des rauhen Basementuntergrundes, und Diffraktionshyperbeln wurden beseitigt.
Die Schweremodellierung ermöglichte die Interpretation eines seismisch schlecht lesbaren Abschnitts des Profils unterhalb der Xauen Bank. Die Daten zeigen, daß das Alboranbecken entlang dieses Profils in zwei tiefe Unterbecken zerfällt. Sie sind durch einen, als DSDP 121 Hoch bezeichneten, Krustenblock entlang zweier Verwerfungen voneinander getrennt. Der markanteste Reflektor im Sediment ist die messinische Diskordanz, die südlich der Xauen Bank sehr stark gefaltet wurde. Es sind einige Extensionsverwerfungen unter den Becken zu sehen. Im Norden des Profils (Malaga Becken) sind einige große zusammenhängende geneigte Reflektoren zu erkennen, sie werden als interkrustale Detatchmentverwerfungen interpretiert. In der Übergangszone zwischen Kruste und Mantel befinden sich Bänder paralleler Reflektoren. Eine Mohoreflexion ist nicht klar erkennbar. Im Mantel befinden sich unter dem Malagabecken zwei Bänder nach Norden geneigter Reflektoren. Sie stellen vermutlich eine Scherzone dar, die bei der Extension des Beckens, durch subkrustale Delamination, eine wichtige Rolle gespielt hat. Im Süden unter der Xauen Bank ist im seismischen Profil kaum etwas zu erkennen. Mit Hilfe der Schweremodellierung konnte gezeigt werden, daß es sich nicht um ein Basement-Hoch handelt, sondern um die Erweiterung des Sedimentbeckens im Norden.
Type:
Thesis
,
NonPeerReviewed
Format:
text
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