ISSN:
1435-702X
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Ein Koordinationszentrum für die Augenbewegungen muß vorhanden sein; fraglich ist aber, ob nur eines. Für die optischen, vestibulären und Halsreflexe liegt es wahrscheinlich in der Gegend der Vestibulariskerne, sein Tonus wird aufrecht erhalten durch peripher sensible, sensorische und zentrale Erregungen. Ein Eigentonus ist unwahrscheinlich. Für die Erklärung der Schielstellung beim Menschen ist die Tonusfrage wesentlich; für die Heterophorie, besonders für die Orthophorie, sind vielleicht paläoencephale Reflexe auch beim Menschen von Einfluß. Während beim Menschen die Fusion die Hauptrolle spielt und deshalb das Auge in Schielstellung geht, wenn die Fusion nicht möglich ist, ist die Fusionsstellung bei Tieren durch ältere Reflexe geregelt; sie bekommen bei Schwachsichtigkeit keine Schielstellung, bei einigen Tieren kann die Fusionsstellung willkürlich ein- und ausgeschaltet werden. Beim Menschen hat nicht nur die Gewöhnung nach einseitiger Amblyopie nach Ausschaltung der Fusion noch einen Einfluß, so daß die Augen nicht sofort in Schielstellung gehen, sondern die Stellungsinnervation ist von den vielen anderen phylogenetisch älteren Einflüssen abhängig. Das bedeutet auch wahrscheinlich die vonTschermak angenommene „Präformierung“.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01852787
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