In:
Herz, Springer Science and Business Media LLC
Abstract:
Das Herzzeitvolumen (HZV) wird häufig mittels Thermodilution (TD) oder mit der indirekten Methode nach Fick (iFM) bei der Rechtsherzkatheterisierung (RHC) bestimmt. Bei der iFM wird das HZV anhand von Approximationsformeln für den Sauerstoffverbrauch ( $$\dot {\mathrm{V}}$$ V ̇ O 2 ) geschätzt, es bestehen allerdings signifikante Diskrepanzen zwischen beiden Methoden. Eine häufig angewendete aber bislang nicht validierte Formel ist die Formel nach Krakau. In der vorliegenden Arbeit wurden HZV-Diskrepanzen zwischen der Krakau-Formel und der Referenzmethode (TD) sowie mittels 3 etablierten Approximationsformeln verglichen. Zudem untersuchten wir, ob diese Unterschiede durch Parameter erklärt werden können, die in der kardialen Magnetresonanztomographie (CMR) gemessen wurden. Methoden Insgesamt wurden 188 Patienten im Alter von 63 ± 14 Jahren (30% Frauen) eingeschlossen, bei denen sowohl eine CMR als auch eine RHC durchgeführt wurde. Das HZV wurde mittels TD oder mit der iFM bestimmt, wobei die Formeln von Krakau, LaFarge, Dehmer und Bergstra zur $$\dot {\mathrm{V}}$$ V ̇ O2-Schätzung (iFM-K/-L/-D/-B) verwendet wurden. Der prozentuale Fehler wurde berechnet als das Zweifache der Standardabweichung der Differenz zwischen beiden HZV-Bestimmungsmethoden, geteilt durch ihre Mittelwerte; ein Grenzwert von 〈 30 % wurde als akzeptabel angesehen. Der Quotient zwischen iFM-HZV und TD-HZV wurde gebildet, und die Abweichungen 〉 20 % ermittelt. Logistische Regressionsanalysen wurden durchgeführt, um Determinanten einer relevanten Abweichung von 〉 20 % zu erkennen. Ergebnisse Das mittels TD gemessene HZV (5,5 ± 1,7 l/min) unterschied sich signifikant von sämtlichen mittels iFM geschätzten HZV-Werten (K: 4,8 ± 1,6; L: 4,3 ± 1,6; D: 4,8 ± 1,5 l/min; B: 5,4 ± 1,8 l/min; alle p 〈 0,05). Das HZV nach iFM‑K unterschied sich von allen anderen Methoden ( p 〈 0,001) außer iFM‑D ( p = 0,19). Die prozentualen Fehler zwischen TD-HZV und iFM-K/-L/-D/-B lagen alle außerhalb der Akzeptanzgrenze (44/45/44/43 %), während die prozentualen Fehler zwischen iFM‑K und anderen iFM alle 〈 16 % waren. Keiner der in der CMR erfassten Parameter, waren prädiktiv für eine Diskrepanz von 〉 20 % zwischen beiden Methoden. Schlussfolgerung Bei der Schätzung des HZV war die Krakau-Formel vergleichbar mit anderen iFM, aber keine Formel ergab eine ausreichende Übereinstimmung mit der TD-Methode. Für die $$\dot {\mathrm{V}}$$ V ̇ O 2 -Schätzung sind modernere Ableitungskohorten erforderlich, die die heutigen Patienten, bei denen eine RHC durchgeführt wird, besser abbilden.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0340-9937
,
1615-6692
DOI:
10.1007/s00059-023-05196-0
Language:
English
Publisher:
Springer Science and Business Media LLC
Publication Date:
2023
detail.hit.zdb_id:
2016203-0
Permalink