In:
Nervenheilkunde, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 30, No. 07 ( 2011), p. 470-475
Abstract:
Fatigue ist das häufigste Symptom bei Patienten mit Multipler Sklerose (MS). Die Ursachen der Fatigue sind unklar. Diskutiert wurden neuroendokrine Ursachen, ein Zusammenhang mit der Läsionslast und Hirnatrophie, Depressionen, Nebenwirkungen von Medikamenten, Schlafstörungen und andere Ursachen. Eine Medikation mit Amantadin und Modafinil wurde mit wechselndem Erfolg eingesetzt, wobei deren Wirksamkeit durch Studien nicht belegt wurde. An nicht medikamentösen Therapien sind verhaltenstherapeutische und physiotherapeutische Maßnahmen wirksam. Es existieren keine diagnostischen objektiven Kriterien, die eine sichere Unterscheidung zwischen der Fatigue und einer durch Schlafstörungen bedingten Müdigkeit ermöglichen. Zunächst sollte jeder Fatigue-Patient gezielt zu Schlafstörungen befragt werden. Anamnestisch zu eruierende Schlafstörungen (z. B. Insomnie, Restless-legs-Syndrom, Schmerzen, Nykturie) sollten behandelt werden. Bei ausbleibender Besserung der Fatigue ist eine Polysomnografie zum Ausschluss einer schlafbezogenen Atemstörung und periodischer Beinbewegungen im Schlaf zu empfehlen.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0722-1541
,
2567-5788
DOI:
10.1055/s-0038-1628381
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2011
Permalink