In:
Journal of Animal Ecology, Wiley, Vol. 90, No. 11 ( 2021-11), p. 2523-2535
Abstract:
Soziale Netzwerke werden als "hochmodular" bezeichnet, wenn Individuen innerhalb eines Moduls, wie z. B. einer sozialen Gruppe, stärker miteinander verbunden sind als mit Individuen anderer Module. Es ist derzeit unklar, wie hochmodulare soziale Netzwerke die Persistenz von ansteckenden Krankheitserregern beeinflussen, die lebenslange Immunität in ihren Wirten erzeugen, wenn die Interaktionen zwischen den Gruppen altersabhängig sind. Dieses Merkmal tritt bei sozialen Arten mit gemeinschaftlichen Kinderstuben auf, bei denen Jungtiere über einen längeren Zeitraum gemeinsam in Höhlen oder ähnlichen Formen der Eingrenzung aufgezogen werden und somit vom Kontakt mit Individuen anderer sozialer Gruppen isoliert sind. Unser Hauptziel war es, festzustellen, ob und in welchem Ausmaß gemeinschaftliche Kinderstuben die Aussterbewahrscheinlichkeit von ansteckenden Krankheitserregern erhöhen, die lebenslange Immunität in ihren Wirten erzeugen. Wir stellten die Hypothese auf, dass in Populationen von Arten, in denen Jungtiere in gemeinschaftlichen Kinderstuben aufgezogen werden, ein hoher Anteil an genesenen Erwachsenen in einer Gruppe eine "schützende Barriere" um anfällige Jungtiere gegen die Übertragung von Krankheitserregern bildet und damit die Aussterbewahrscheinlichkeit von Epidemien in der Population erhöht. Um diese Idee zu testen, haben wir ein räumlich implizites individuenbasiertes susceptible‐infected‐recovered (SIR)‐Modell für generische Wirts‐ und Pathogenmerkmalen implementiert. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass (i) die Aussterbewahrscheinlichkeit von Krankheitserregern in Populationen mit gemeinschaftlichen Kinderstuben durchweg höher war, insbesondere für hochansteckende Erreger (hohe Basisreproduktionszahl, R0) und (ii) dass gemeinschaftliche Kinderstuben den Kosten des Gruppenlebens in Bezug auf das Infektionsrisiko in größerem Maße entgegenwirken können als andere Parameter. Wir diskutieren unsere Ergebnisse in Bezug auf die Herdenimmunität und zeigen auf, wie wichtig es ist, die Netzwerkstruktur einer gegebenen Wirtspopulation zu berücksichtigen, bevor Managementmaßnahmen wie Impfungen durchgeführt werden, da Interventionen, die sich auf Individuen mit hohem Kontakt zwischen den Gruppen konzentrieren, besonders effektiv für die Kontrolle der Erregerausbreitung in Wirten mit gemeinschaftlichen Kinderstuben sein können.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0021-8790
,
1365-2656
DOI:
10.1111/1365-2656.13555
Language:
English
Publisher:
Wiley
Publication Date:
2021
detail.hit.zdb_id:
2006616-8
SSG:
12
Permalink