In:
Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 236, No. 09 ( 2019-09), p. 1115-1121
Abstract:
Hintergrund Die vorliegende Studie vergleicht die Ausprägung von Bewegungsartefakten bei Aufnahmen der optischen Kohärenztomografie-Angiografie (OCT-A) bei gesunden Probanden zwischen 2 OCT-A-Systemen verschiedener Hersteller mit unterschiedlicher technischer Ausstattung. Methodik In dieser Arbeit wurden 25 Augen von 25 gesunden Probanden (19 weiblich, mittleres Alter 31,12 ± 11,95 Jahre) ohne bestehende Augenerkrankungen oder zurückliegende Augenoperationen eingeschlossen. OCT-A-Aufnahmen wurden mit dem RTVue XR Avanti (Optovue Inc., Fremont, Kalifornien, USA) sowie mit dem Spectralis OCT-A-Modul (Heidelberg Engineering, Heidelberg, Deutschland) durchgeführt. In jeweils 2 Messungen der Makula (Optovue: 3 × 3 mm², äquivalent Heidelberg: 10 × 10°) je Proband mit aktivem Eye Tracking (ET) wurde die Ausprägung von Bewegungsartefakten im superfiziellen OCT-Angiogramm anhand eines Motion Artifact Scores (MAS) von 2 unabhängigen Readern erfasst. Ergebnisse Die Signalstärke (signal strength index, SSI) lag im Mittel bei 73,0 ± 7,8 (Optovue) und 39,6 ± 3,6 (Heidelberg), dies entsprach beim Optovue 73,0% des theoretischen Bestwerts (SSImax = 100 = 100%) und beim Heidelberg 79,2% der höchstmöglichen SSI (SSImax = 50 = 100%). Beide Geräte zeigten eine insgesamt geringe Artefaktausprägung mit einem entsprechend niedrigen MAS (mittlerer MAS [Optovue]: 1,32 ± 0,551; mittlerer MAS [Heidelberg] : 1,7 ± 0,789; p = 0,006). Die Übereinstimmung zwischen den beiden Readern lag bei beiden Geräten bei 88%. Ein Quilting/Banding zeigte sich in 20% (10/50, Optovue), resp. 6% (3/50, Heidelberg) aller Messungen, ein Stretching in 4% (2/50, Optovue) und in 6% (3/50, Heidelberg). Ein Vessel Doubling und Displacement zeigte sich jeweils in einer Optovue-Aufnahme (2%) und bei keiner Heidelberg-Aufnahme (0%). Blink Lines hingegen waren in 3 Heidelberg-Aufnahmen (6%) und in keiner Optovue-Aufnahme auffindbar (0%). Schlussfolgerung Beide Geräte ermöglichen trotz unterschiedlicher Soft- und Hardware im vorliegenden Kollektiv Aufnahmen mit nur geringer Ausprägung von Bewegungsartefakten. Jedoch kommen diese auch bei gesunden Probanden mit guter Fixation vor. Ferner zeigte sich eine hohe Übereinstimmung bei der Bildbeurteilung in Bezug auf den MAS zwischen den beiden Readern. Dennoch bleibt die Analyse von Bewegungsartefakten komplex und erfordert eine gewisse Erfahrung und genaue Betrachtung bei der Bewertung von OCT-A-Aufnahmen.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0023-2165
,
1439-3999
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2019
detail.hit.zdb_id:
2039754-9
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