ISSN:
0045-205X
Keywords:
Life and Medical Sciences
Source:
Wiley InterScience Backfile Collection 1832-2000
Topics:
Biology
Notes:
Es wird immer deutlicher, daß die Überlastung der Ökosysteme mit Stickstoff (Nitrat und Ammonium) eine wesentliche Ursache fur die beobachtbaren ökologischen Schäden darstellt [I]. Dieser Stickstoff ist anthropogener Herkunft (beispielsweise aus industriellen Verbrennungsanlagen, Autoverkehr, landwirtschaftlicher Tierhaltung) und gelangt über Luftschichten unterschiedlicher Hohe in alle Gebiete Deutschlands. Selbst Reinluftgebiete sind von den Stickstoffdepositionen nicht mehr verschont: In nahezu allen Wäldern ist der Stickstoffeintrag inzwischen größer als die Menge, die selbst unter optimalen Bedingungen assimiliert werden kann [2,3,4].Für Pflanzen hat sich mit dem Überangebot an Nitrat und Ammonium die ursprüngliche Mangelsituation umgekehrt. Im Verlauf der Evolution war Stickstoff stets „ein kritisches Element der Biosphäre“ [5], und es galt, den Stickstoffmangelbedingungen durch evolutionäre Anpassung zu begegnen. Die Überlastung der Ökosysteme heute mit Stickstoff ist nicht nur auf Waldflächen zu beobachten; auch aquatische Ökosysteme sind betroffen [6]. Wir untersuchten deshalb den Einfluß von Nitrat und Ammonium auf Wachstum und Entwicklung von aquatischen Blütenpflanzen. Dabei haben sich Wasserlinsen (Lemnaceae) als Testobjekte bewährt. Sie sind weltweit verbreitet und meiden lediglich zu trockene oder zu kalte Gebiete [7]. Zahlreiche Eigenschaften machen die Wasserlinsen für Untersuchungen im Labor besonders geeignet [8]: Sie können in vitro kultiviert werden, der Platzbedarf ist ge ring, und durch eine hohe Vermehrungs bzw. Wachstumsrate werden innerhalb kurzer Zeit Klone gebildet, so daß genetisch identische Pflanzen für die Untersuchungen zur Verfügung stehen.
Additional Material:
10 Ill.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1002/biuz.19930230209
Permalink