In:
Zeitschrift für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Hogrefe Publishing Group, Vol. 33, No. 4 ( 2005-10), p. 285-293
Abstract:
Zusammenfassung: Fragestellung: Diagnostische und klinische Faktoren sowie Behandlungsstrategien als prognostische Indikatoren für den Langzeitverlauf der Enkopresis im Kindes- und Jugendalter. Methodik: 85 Kinder und Jugendliche (Alter 9,6 ± 3,2 Jahre) mit Enkopresis (ICD 10 F98.1) wurden am Ende der stationären Behandlung und 35 von ihnen erneut nach einem Katamnesezeitraum von 5,5 ± 1,8 Jahren untersucht. Patienten mit geistiger Behinderung wurden ausgeschlossen. Die Therapie kombinierte stuhlregulierende und verhaltenstherapeutische Maßnahmen sowie eine Behandlung eventueller komorbider Achse-I-Störungen. Ergebnisse: Im stationären Verlauf kam es in 22% der Gesamtstichprobe zu völliger Symptomremission, in 8% bestand unveränderte Symptompersistenz. Bei den 35 Katamnesepatienten berichteten 40% Symptomfreiheit. Als signifikant entscheidend für den Erfolg stellten sich in der Nachuntersuchung Obstipationsfreiheit und die konsequente Therapie von psychiatrischen Begleiterkrankungen, v. a. des hyperkinetischen Syndroms, dar. Patienten mit einer Anpassungsstörung zeigten eine signifikant bessere Prognose als alle anderen Patienten. Diejenigen, die bereits zum Entlassungszeitpunkt symptomfrei waren, erwiesen auch in der Katamnese signifikant häufiger eine stabile Totalremission. Schlussfolgerungen: Die konsequente Behandlung einer Obstipation und die spezifische Therapie von psychiatrischen Begleiterkrankungen sind wichtige prognostische Faktoren der Enkopresis. Die stationäre Therapie führt signifikant häufiger zu langfristigem Erfolg, wenn erst bei Erlangung von Symptomfreiheit entlassen wird.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
1422-4917
,
1664-2880
DOI:
10.1024/1422-4917.33.4.285
Language:
German
Publisher:
Hogrefe Publishing Group
Publication Date:
2005
detail.hit.zdb_id:
2083294-1
SSG:
2,1
Permalink