In:
Zeitschrift für Klinische Psychologie und Psychotherapie, Hogrefe Publishing Group, Vol. 28, No. 1 ( 1999-01), p. 37-44
Abstract:
Zusammenfassung. Trotz des öffentlichen Interesses an der Thematik gibt es nur wenige aussagekräftige Studien über psychisch gestörte Sexualstraftäter. Letztere werden in der Regel nach Delikten (Vergewaltigung/Kindesmißbrauch) und nicht nach psychischen Störungen kategorisiert. Untersuchungsgruppen sind dadurch psychologisch inhomogen und die Ergebnisse vielfach nicht vergleichbar. In der vorliegenden Studie wird stattdessen vorgeschlagen, psychodiagnostische Kategorien heranzuziehen und danach zu unterscheiden, ob eine Paraphilie oder eine nicht näher bezeichnete Störung der Impulskontrolle vorliegt. Stichproben von n = 42 Paraphilen, n = 30 impulskontrollgestörten Sexualstraftätern und n = 30 Gewalttätern ohne Sexualdelikt werden hinsichtlich psychologischer Variablen verglichen, die für die Störungsdeskription von Sexualstraftätern als relevant gelten: Impulsivität, soziale Angst, Konfliktvermeidung und dysfunktionale Selbstaufmerksamkeit. Die Ergebnisse zeigen, daß die vorgenommene störungsbezogene Kategorisierung der Stichproben eine bessere Differenzierung hinsichtlich der gemessenen Variablen erlaubt als eine deliktbezogene. Paraphile lassen sich durch höhere soziale Angst (Interaktionsangst), Konfliktvermeidung und dysfunktionale Selbstaufmerksamkeit kennzeichnen, nicht jedoch durch geringere Impulsivität.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
1616-3443
,
2190-6297
DOI:
10.1026//0084-5345.28.1.37
Language:
German
Publisher:
Hogrefe Publishing Group
Publication Date:
1999
detail.hit.zdb_id:
2002367-4
detail.hit.zdb_id:
2090322-4
SSG:
2,1
SSG:
5,2
Permalink