In:
PPmP - Psychotherapie · Psychosomatik · Medizinische Psychologie, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 73, No. 02 ( 2023-02), p. 62-69
Abstract:
Mit der 11. Version der International Statistical Classification of Diseases and
Related Health Problems (ICD-11) erfolgt ein Paradigmenwechsel in der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen: Deren Klassifikation erfolgt
künftig nicht mehr kategorial, sondern dimensional entlang der Schweregrade von Persönlichkeitsbeeinträchtigungen und optional
der Präsenz maladaptiver Persönlichkeitsmerkmale. Diese Studie untersucht die Reliabilität und Validität der deutschen Version
des Personality Inventory for ICD-11 (PiCD), ein Fragebogen zur Erfassung der ICD-11 Persönlichkeitsdomänen, in einer klinischen und
nicht-klinischen Stichprobe (N=939). Die Faktorstruktur des PiCD wurde mit Hilfe einer explorativen Faktorenanalyse (EFA) untersucht und zeigte eine
Tendenz für ein Vier-Faktoren Modell (Negative Affektivität, Dissozialität, Distanziertheit und ein bipolarer Faktor
Enthemmung-Anankasmus). Die Subskalen des PiCD wiesen akzeptable bis exzellente Reliabilitätskoeffizienten mit Cronbach‘s α=0,79
– 0,89 und McDonald‘s ω=0,76 – 0,90 auf. Die konvergente und diskriminante Validität wurde anhand weiterer
Selbsteinschätzungsinstrumente untersucht und erwies sich als zufriedenstellend. Die Ergebnisse legen nahe, dass es sich bei der deutschen
Version des PiCD um ein reliables und einigermaßen valides Messinstrument zur Erfassung der maladaptiven Persönlichkeitsmerkmale
gemäß ICD-11 handelt. Es ist jedoch weitere Forschung zur Faktorenstruktur, geeigneten Cut-Off- sowie Normwerten notwendig.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0937-2032
,
1439-1058
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2023
detail.hit.zdb_id:
800571-0
SSG:
2,1
SSG:
5,2
Permalink