In:
Klinische Pädiatrie, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 230, No. 02 ( 2018-03), p. 81-87
Abstract:
Hintergrund Frühe Hilfen sollen Eltern mit kleinen Kindern früh in der Kindheit i.S. einer besonders vulnerablen Lebensphase sowie frühzeitig im Verlauf einer potenziell ungünstigen Entwicklung unterstützen, um negative Folgen mangelnder Fürsorge für die Kinder zu verhindern. Die Kinderklinik stellt hierbei einen Zugangsweg dar, der bislang wenig systematisch genutzt wird. Methode In der vorliegenden Machbarkeitsstudie wurde an einem universitären Zentrum ein standardisiertes Risikoinventar im Routinebetrieb von Ärzten und Pflegekräften eingesetzt, um Belastungsfaktoren zu erfassen. Ergebnisse Die Ergebnisse zeigen, dass ein routinemäßiges Risikoscreening im pädiatrischen Kontext praktikabel ist und dass ein substanzieller Anteil belasteter Familien, insbesondere mit Kindern unter einem Jahr erfasst wird. Hierbei waren primär psychosoziale Belastungen von Familien ausschlaggebend. Die Vermittlungsraten in Frühe Hilfen (8,5%) und Angebote der Kinder- und Jugendhilfe (11,3%) entsprechen den Literaturangaben. Diskussion und Schlussfolgerung Das Belastungsscreening erfüllt im verdichteten Stationsalltag eine „Rufknopf-Funktion“ und ist Basis einer differenzierten weiteren Exploration der Familien durch ein qualifiziertes, interdisziplinäres Fachteam, welches die Familien ggf. auch in die passenden Hilfsangebote vermittelt. Der Zugangsweg Kinderklinik kann so niederschwellig den Zugang zu Hilfen aus dem Bereich des SGB VIII erleichtern.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0300-8630
,
1439-3824
DOI:
10.1055/s-0043-121990
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2018
detail.hit.zdb_id:
2039110-9
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