ISSN:
1435-1803
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung Bei der Besprechung des seltenen Ekg-Syndroms nach Wolff, Parkinson und White wird auf die vielen und noch sehr umstrittenen Erklärungsmöglichkeiten im Weltschrifttum hingewiesen. Die klinische sowie eingehende elektrokardiographische Analyse von 8 Kranken mit dem genannten Ekg-Syndrom im Verein mit erbbiologischen Studien und tierexperimentellen Untersuchungen ließen starke Zweifel an dem Bestehen eines Paladino-Kentschen Bündels aufkommen, mit dessen Vorhandensein bisher im deutschen und amerikanischen Schrifttum das Wolff-Parkinson-White-Ekg-Syndrom erklärt wurde. Vielmehr deuten die vorliegenden Studien darauf hin, daß es sich hierbei um einen besonderen, erworbenen paranodalen Rhythmus mit intraventrikulärer Leitungsstörung handelt. Hierdurch lassen sich, wie im einzelnen gezeigt werden konnte, alle Eigenarten der vorliegenden Ekg-Bilder erklären (kurzer PR-Abstand, Aufsplitterung und Verbreiterung des aufsteigenden Schenkels von R, Neigung zur aurikulären wie ventrikulären Tachykardie u. a. m.). Der schon früher von Clerc und Mitarbeitern geforderte und gefundene Typ (alleinige Verkürzung von PR ohne QRS-Deformation) sowie eine von uns theoretisch geforderte und gefundene Abart des Syndroms (alleinige basisnahe QRS-Deformation im aufsteigenden Schenkel von R bei normalem PQ-Abstand) gehören ebenfalls in den Rahmen desselben elektrokardiographischen Erscheinungsbildes. Es wird die vielfältige pathologisch-anatomische Pathogenese dieses wahrscheinlich erworbenen Ekg-Syndroms besprochen (Fokalinfektion, rheumatische Myokardaffektion, Koronardurchblutungsstörung); die mit dem besagten Ekg-Syndrom befallenen Personen brauchen sich nicht immer krank zu fühlen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02119235
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