ISSN:
1432-1912
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung An einer größeren Anzahl von Ratten wurde durch eine Reihe operativer und medikamentöser Maßnahmen versucht, die Frage nach der Art des Einflusses der Nebennierenrinde auf die Tätigkeit der Schilddrüse zu beantworten. Die Schilddrüsenfunktion wurde mit Radiojod in vitro gemessen. Folgende Befunde wurden erhoben: Die Hypophysektomie sowie die Adrenalektomie führen zu einer Herabsetzung der Speicherung des Jods in der Schilddrüse und zu einer Erhöhung seiner Konzentration im Blut. Die Adrenalektomie verstärkt die Wirkung der Hypophysektomie, d. h. sie übt ihre, die Jodaufnahme in der Schilddrüse beeinträchtigende Wirkung auch ohne Anwesenheit der Hypophyse aus. Die Schilddrüse des DCA-behandelten Tieres nimmt nicht weniger Jod als jene des normalen Tieres auf, doch sinkt die Jodkonzentration im plasma. “Stress” beeinträchtigt die Jodspeicherung in der Schilddrüse und erhöht den Plasmjodgehalt. Die Reaktion auf Cortison ist verschieden: in einer Gruppe von Normaltieren und bei Adrenalektomierten bewirkte es eine Herabsetzung der Jodaufnahme der schilddrüse, in einer weiteren Gruppe von Normaltieren, bei hypophysektomierten und “gestressten” Tieren eine Erhöhung derselben. Diese Ergebnisse lassen den Schluß zu, daß die neuerdings öfter vertretene Annahme, wonach Steroide der Nebennierenrinde einen antagonistischen Einfluß auf die Tätigkeit der Schilddrüse ausüben, nicht unter allen Umständen zutrifft. Es wird erwogen, ob nicht ein Funktionsgleichgewicht zwischen beiden Organen besteht, das sich sowohl bei Über- als auch bei Unterfunktion der Nebennierenrinde in Richtung einer Einschränkung der Schilddrüsentätigkeit auswirkt.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF00246238
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