ISSN:
1591-9528
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung 1. Die vonWuhrmann auf Grund von klinischen Beobachtungen konzipierte und alsMyokardose bezeichnete stoffwechselbedingte SchÎdigung der Herzmuskulatur bei länger bestehenderDysproteinämie wird durchNatrium-Caseinat-Injektionen bei der Ratte zu reproduzieren versucht. 2. Bei insgesamt 15 Ratten wurden im Verlauf von 4 bis 6 Monaten bis zu 33 subcutane Injektionen von 2 bis 5 cm3 einer 3,5%igen Lösung von Casein in 0,25 %iger Natronlauge vorgenommen, welche zu einer ausgesprochenenDysproteinämie mitAlbuminverminderung undα- undΒ-Globulinvermehrung innerhalb der ersten 2 Wochen führte. Die Dysproteinämie blieb bis zum Versuchsende bestehen, wenn auch mit jedem Aussetzen der Injektionen sich das Bluteiwei\bild der Norm näherte. 3. Die elektrokardiographischen Kontrollen (Ableitung I: rechter Vorderfu\ — linker Vorderfu\, Ableitung II: Herzspitze — linker Hinterfu\) ergaben erst nach 2 bzw. 3 Monaten deutliche Veränderungen im Sinne derT-Zacken-Abflachung resp. einesnegativen T1, während bei den Kontroll-Tieren, die au\er den Injektionen den gleichen Versuchsbedingungen in bezug auf Nahrung, Narkose, Blutentnahme usw. unterworfen waren, sowohl Dysproteinämie wie elektrokardiographische Veränderungen ausblieben. 4. Bei den mangelernährten Ratten zeigten sich bei weniger deutlicher Dysproteinämie nach 5 Monaten einer eiwei\armen Diät ähnliche Veränderungen des Elektrokardiogramms wie eine Abflachung von T1 und T2 und eine „low Voltage“. 5. Die durch Natrium-Caseinat-Injektionen bei der Ratte erzeugte Dysproteinämie ist geeignet, bei monatelangem Bestehen zu pathologischen elektrokardiographischen Befunden zu führen, wie sie die klinische Medizin bei der dysproteinämisch bedingten Myokardose seit einiger Zeit kennt. 6. Anhaltspunkte für eine Myokarditis konnten bei den erkrankten Tieren nicht gefunden werden.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF02047397
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