In:
Journal of Glaciology, International Glaciological Society, Vol. 29, No. 101 ( 1983), p. 28-47
Abstract:
Am Unteraargletscher werden seit 1969 systematische Bewegungsmessungen mit einer automatischen Kamera durchgeführt. Ergebnisse dieser Messungen werden zusammen mit ergänzenden Theodolitmessungen, welche in kürzeren Zeitabständen und in einem grösseren Gebiet des Gletschers durchgeführt wurden, analysiert. Während der Schneeschmelze wurde neben dem typischen Geschwindigkeitsmaximum, das auch von anderen Gletschern bekannt ist, eine Aufwärtsbewegung bis zu 0,6 m beobachtet. Dieser Aufwärtsbewegung folgte—nach einigen Auf- und Abbewegungen—eine gleichgrosse, aber langsame kontinuierliche Abwärtsbewegung, die etwa drei Monate andauerte. Mögliche Erklärungen der Hebung werden diskutiert; die befriedigendste ist Wasserspeicherung am Gletscherbett. Die Beobachtungen lassen vermuten, dass das Speichersystem nur während Zeiten sehr hohen Wasserdruckes eine gut funktionierende Verbindung zu den grösseren Kanälen des subglazialen Abflusssystems besitzt. Detaillierte Messungen zeigten, dass der Zeitpunkt der maximalen Horizontalgeschwindigkeit des Gletschers mit dem der maximalen Vertikalgeschwindigkeit übereinstimmte und nicht mit dem Zeitpunkt, zu welchem die Messmarken im Gletscher die grösste (Meeres)höhe erreicht hatten. Unter der Annahme von Wasserspeicherung am Gletscherbett bedeutet dieses Ergebnis. dass die Gleitbewegung des Gletschers durch den subglazialen Wasserdruck und den jeweiligen Entwicklungszustand der Hohlräume an der Gletschersohle beeinflusst wird. während die Menge des gespeicherten Wassers von geringerer Bedeutung ist.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0022-1430
,
1727-5652
DOI:
10.3189/S0022143000005128
Language:
English
Publisher:
International Glaciological Society
Publication Date:
1983
detail.hit.zdb_id:
2140541-4
SSG:
14
Permalink