In:
Zeitschrift für Geburtshilfe und Neonatologie, Georg Thieme Verlag KG, Vol. 225, No. 02 ( 2021-04), p. 111-118
Abstract:
Im Zuge der zunehmenden Arbeitsverdichtung sowie Schichtdienstarbeit sind
Beschäftigte im Medizinsektor häufig einem Interrollenkonflikt ausgesetzt. Gerade die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist ein wichtiger
Faktor für nachhaltige Mitarbeiterzufriedenheit, Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Im Rahmen des
Qualitätsmanagements erfolgte im Sommer 2017 eine anonyme und freiwillige Befragung aller Beschäftigten der Universitätsfrauenklinik Ulm. Dabei wurde ein standardisierter
Fragebogen zur Arbeitszufriedenheit sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf ausgegeben, indem u.a die Work-Family-Conflict (WFC) und Family-Work-Conflict
(FWC) Scale verwendet wurde. Die Rücklaufquote betrug 63% (n=136). Als „Medizinisches Personal“ (n=115)
wurde der Zusammenschluss aus Arzt/Ärztin (n=33), Pflege (n=53) und Hebammen (n=31) definiert. Zwischen
Beschäftigten mit (n=73) und ohne Kind (n=59) fand sich kein signifikanter Unterscheid im WFC sowie FWC. Die Gruppe der
Pflegekräfte/Hebammen sowie Ärzte hatte einen signifikant höheren Interrollenkonflikt (p 〈 0,001) als die Gruppe
Verwaltung/Sonstige. Es zeigte sich sowohl für den WFC als auch den FWC ein signifikanter negativer Zusammenhang mit dem Faktor
Arbeitszufriedenheit. Vor allem die Gruppe Pflege/Hebammen weist hinsichtlich des Interrollenkonflikts eine signifikant höhere Belastung
als die Gruppe der Verwaltung auf. Der negative Zusammenhang von WFC/FWC mit dem Faktor Arbeitszufriedenheit deutet auf einen hohen Handlungsbedarf hin.
Gerade vor dem Hintergrund des Pflege- und Hebammenmangels in Kliniken muss dies effektiv und zeitnah geschehen.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
0948-2393
,
1439-1651
Language:
German
Publisher:
Georg Thieme Verlag KG
Publication Date:
2021
Permalink