In:
Zeitschrift für Rechtssoziologie, Walter de Gruyter GmbH, Vol. 39, No. 1 ( 2019-08-27), p. 33-63
Abstract:
Der Beitrag stellt bestehende empirische Konzepte vor, die sich für die Untersuchung von sogenannter strategischer Prozessführung eignen. Zunächst wird der Begriff der „strategischen Prozessführung“ kritisch auf Abgrenzbarkeit, analytischen Mehrwert und Präzision geprüft und für eine sozialwissenschaftliche Verwendung verworfen. Die politische Verengung auf einzelne Rechts- und Themengebiete muss kritisch reflektiert werden. Das Hineinwirken-Wollen in außer-rechtliche Bereiche ist keine Besonderheit der Sachverhalte, die als strategische Prozessführung bezeichnet werden, sondern ist auch bei alltäglichen Praxen und bei nicht-offenen Strategien gegeben. Neu sind weniger die rechtlichen Handlungsformen, als vielmehr bestimmte, ideell motivierte nicht-staatliche Akteure. Für eine präzisere Begriffsbildung werden zentrale Befunde der Forschung zu cause lawyering vorgestellt, die eine Differenzierung zwischen Präzedenzfallarbeit und Öffentlichkeitsarbeit nahelegen. Weiterhin ist eine Unterscheidung zwischen ideell und kommerziell motivierten Rechtspraxen nötig, um nicht-offene Formen von strategischem Vorgehen zu erfassen. Der Beitrag schließt mit der Forderung nach einer größeren Distanz zum Untersuchungsgegenstand und mit Forschungsfragen, die u. a. die Frage nach Intentionalität sowie nach kommerziellen Rechtspraxen betreffen.
Type of Medium:
Online Resource
ISSN:
2366-0392
,
0174-0202
DOI:
10.1515/zfrs-2019-0003
Language:
English
Publisher:
Walter de Gruyter GmbH
Publication Date:
2019
detail.hit.zdb_id:
2491703-5
detail.hit.zdb_id:
2441485-2
detail.hit.zdb_id:
704258-9
SSG:
2
SSG:
2,1
SSG:
3,4
Permalink