In:
arbi, Walter de Gruyter GmbH, Vol. 23, No. 1 ( 2005-10-10), p. 63-65
Kurzfassung:
Die vorliegende Monographie ist die – im Titel an das ‚kulturwissenschaftliche‘ Theoriedesign angepasste – Druckfassung einer Kieler Habilitationsschrift von 1999, die seinerzeit den verständlicheren Titel „Schule der Affekte. Studien zu den Dramen Christian Weises“ trug. Der neue Titel ist insofern auch irreführend, weil tatsächlich im Ergebnis nur Studien zu einigen Theaterstücken Weises, nicht aber zu dessen Rhetorik und Pädagogik zu lesen sind. Neben Weises Dramentrilogie von 1683 ( Jacobs doppelte Heirat , Masaniello , Tobias ) analysiert Ort in Ansätzen auch Feinds Opern-Version des Masagniello Furioso und Mitternachts Der Unglückselige Soldat . Tatsächlich „beabsichtigt“ Ort „weder eine vollständige Monographie zu Christian Weises Dramen noch die erschöpfende Analyse einzelner Texte, sondern vielmehr eine mikroanalytische Lektüre exemplarischer Dramen Weises“ (S. 7). Er intendiert Weises Poetologie, insbesondere dessen Gattungs- und Affektvorstellung, herauszuarbeiten und auf „abstrakte Problemkonstellationen zu beziehen“ (S. 8). Unter letzteren versteht Ort vor allem einen „Medienwechsel“ (Titel) von den Bedingungen des Schultheaters zu Lesetexten. Anhand des zentralen Bühnenautors Weise untersucht die Studie also die ‚Literarisierung‘ des Dramas um 1700. Weises Texte gelten dabei als Dokumente für den „fortschreitenden Relevanzverlust der Schulbühne“ (S. 7), letztlich damit sogar für die allmähliche Entstehung des neuen Literatursystems im 18. Jahrhundert.
Materialart:
Online-Ressource
ISSN:
1865-8849
,
0723-2977
DOI:
10.1515/ARBI.2005.63
Sprache:
Englisch
Verlag:
Walter de Gruyter GmbH
Publikationsdatum:
2005
ZDB Id:
2415702-8
SSG:
7,20
Permalink