Publication Date:
2017-11-07
Description:
Die atlantischen ibero-marokkanischen Kontinentalhänge
sind durch junge Tone bedeckt. Vor Portugal
(Kap Sines) sind sie grau und sandarm, vor Marokko
(Kap Mazagan) rötlichbraun bis rötlichgrau und
sandreicher (Abb. 6).
Die Mehrzahl der 19 untersuchten Sedimentkerne
von im Wesentlichen 2 Profilen (Abb. 3) sind mit
Hilfe der planktonischen Foraminiferen zu korrelieren
(vgl. Abb. 27, 28). Hierfür eignen sich besonders
die qualitative und die quantitative Verteilung der
einzelnen Arten sowie Änderungen der Windungsrichtungen
von drei G/oborotalia-Ar.ten: G. crauaformi.
r, G. hirmla und G. lrt1ncat11/inoidu.
Im Holozän weisen Sedimente aus Wassertiefen
um 2000 m vor Portugal die höchsten (bis 〉 20 cm/
1000 Jahre), vor Marokko die niedrigsten Sedimentationsraten
(um 3 cm/1000 Jahre) auf. Die Datierung
beruht auf der Auswertung der planktonischen Foraminiferenfaunen
sowie auf 31 Bestimmungen mit 14C
und wird durch lithostratigraphische Untersuchungen
gestützt.
Ein methodisches Beispiel der Kern-Auswertung
wird auf den Tab. 3-5 und den Abb. 23, 24 gebracht.
Holozäne Faunen unterscheiden sich von den
pleistozänen durch eine andere artliche Zusammensetzung
sowie niedrigere Dominanzen und höhere
Diversitäten. Ihre Foraminiferenzahlen schwanken
auch weniger.
Während im Pleistozän und im Holozän vor
Marokko die Temperaturen des Oberflächenwassers
sich nach den Faunen mit der Küstenentfernung nicht
geändert haben, steigen sie vor Portugal im Holozän
seewärts an (Abb. 31). Der Anteil wärmeliebender
Al:ten ist vor Marokko jedoch durchweg höher.
Das Plankton/Benthos-Verhältnis der Foraminiferenfaunen
nimmt mit der Tiefe zu und erreicht
schon in rund 1000 m Wassertiefe maximale Werte.
Die Produktionsrate für planktonische Foraminiferen
ist am Kontinentalrand höher als im offenen
Ozean (Abb. 48). Umgekehrt werden ihre Gehäuse
auch schon in Sedimenten aus Wassertiefen
1000 m merklich angelöst. Noch stärkere Anlösung
t ritt in der Tiefsee auf (Abb. 43). Vor Portugal ist sie
dort im ausgehenden Pleistozän jedoch wesentlich
geringer als im Holozän, weil offensichtlich der Zutritt
polaren Tiefenwassers eingeschränkt gewesen ist.
Ein zusammenfassender Vergleich beider Kontinentalränder
findet sich in Tab. 10.
Type:
Article
,
NonPeerReviewed
Format:
text