Publication Date:
2014-10-10
Description:
Eine medikamentöse Stressulkusprophylaxe ist fester Bestandteil der Therapie auf konservativen und operativen Intensivstationen. Blutungen aus stressbedingten Läsionen im oberen Gastrointestinaltrakt sind selten, aber dann mit einer wesentlich schlechteren Prognose vergesellschaftet. Gesicherte Indikationen zur Durchführung sind das respiratorische Versagen mit der Notwendigkeit der Durchführung einer invasiven Beatmung über einen Zeitraum von mehr als 48 h und die Koagulopathie. Auch die aktuellen Sepsisleitlinien und die Leitlinie bezüglich des infarktbedingten kardiogenen Schockes empfehlen die Durchführung. Ob eine alleinige enterale Ernährung zur Stressulkusprophylaxe ausreicht, kann nicht beantwortet werden, eine frühe enterale Ernährung hat aber auch hier einen hohen Stellenwert. Eine medikamentöse Stressulkusprophylaxe auf Normalstation ist nicht indiziert. Zur medikamentösen Stressulkusprophylaxe stehen überwiegend Protonenpumpenhemmer und H 2 -Rezeptor-Antagonisten zur Verfügung. Aufgrund des etwas günstigeren Nebenwirkungsprofils und der wohl ausreichenden Wirkung zumindest in der Prävention stressbedingter Ulzera sind H 2 -Rezeptor-Antagonisten zu bevorzugen. In der Therapie stressbedingter Ulzerationen spielen sie keine Rolle.
Print ISSN:
1861-9681
Electronic ISSN:
1861-969X
Topics:
Medicine