ISSN:
1432-2307
Source:
Springer Online Journal Archives 1860-2000
Topics:
Medicine
Notes:
Zusammenfassung der Ergebnisse 1. Schwere Mediaschäden der Aorta kommen — außer bei Syphilis —häufig bei anderen Krankheiten vor. 2. Bei Rheumatismus (sog. Gelenkrheumatismus) und bei chronischer Endokarditis ohne Rheumatismus sind Narben und lymphzellige Durchsetzungen der Media sehr häufig schon bei jungen Menschen zu finden. Sie sind die Grundlage für eine eigenartige beet- und polsterförmige Arteriosklerose. 3. Die „rheumatische Aortensklerose” (Abb. 31) kann sich an jeder Stelle des Gefäßes, von den Klappen bis zu den Beckenarterien — entwickeln. Durch dieBevorzugung der Bauchaorta unterscheidet sie sich von der luischen Erkrankung. Die „Mesaortitis chronica fibrosa rheumatica” zerstört die Media meist nicht so schwer wie die Lues; Aneurysmen sind daher viel seltener, während umschriebene Intimapolster und Runzelbildung der Intima die Regel sind. 4. Intimasklerosen entwickeln sich außerdem auf dem Boden rheumatischer Schäden der Intima selbst (fibrinoide und ödematös-gallertige Infiltration des Intimabindegewebes mit mehr oder weniger ausgesprochenen Granulationen). 5. Bei Gegenwart einesakuten Infekts im Körper findet man in den Medianarben nach Gelenkrheumatismus und nach anderen chronischen Infekten ein Aufflackern der Entzündung, gekennzeichnet durch lymphzellige Infiltration. 6. Schleimige Verquellungen derMedia kommen bei verschiedenen Krankheiten vor, so besonders bei allen möglichen chronischen Infektionen. Am stärksten ausgebildet wurden sie bei Rheumatismus gefunden. 7. Kalk wurde in jedem Alter bei verschiedenartigen Krankheiten gefunden, am meisten bei Tuberkulose und am stärksten bei einem Fall von Aktinomykose. Bei Rheumatismus ist Kalk reichlich in der Aorta zu finden, häufig im Bereich der schleimigen Mediaverquellungen. 8. Streifenförmigen, gefäßlose Sklerose der Media, ohne Entzündungszeichen, wurde besonders bei Hochdruckfällen (3mal bei Aortenruptur), aber auch bei einfacher, nichtrheumatischer, diffuser Intimasklerose gefunden. 9. Bei Tuberkulose ist keine Mesaortitis nachzuweisen; die bei Tuberkulosefällen vorhandene Aortensklerose ist von anderer Art als die bei Rheumatismus und anderen chronischen Infekten. 10. Die rheumatische Aortensklerose läßt sich aus dem makroskopischen Bild und dem Sitz, unter Berücksichtigung der übrigen Sektionsbefunde (Stigmata rheumatica) und der Vorgeschichte, auf dem Sektionstisch erkennen.
Type of Medium:
Electronic Resource
URL:
http://dx.doi.org/10.1007/BF01892572
Permalink